Man kann eine virtuelle Kerze anzünden und ein Fürbittegebet anklicken. Man kann ein Labyrinth betreten, dort virtuellen Fußstapfen folgen und an einzelnen Wegstationen meditieren. An der Uni Heidelberg werden diese modernen religioesen Erscheinungsformen seit vier Jahren erforscht, meldet die Deutsche Welle. Beteiligt am interdisziplinaeren Forschungsprojekt "Ritualdynamik" sind die klassischen Indologie, die Ethnologie, Soziologie und Religionswissenschaft.
Im Internet treffen die Forscher auf Erstaunliches. Neue Rituale und religioese Ausdrucksformen werden da zusammengebastelt.
Wir lesen:
"Im Internet gibt es neue Ritualräume", sagt der Religionswissenschaftler Gregor Ahn. Computer-User nehmen Avatar-Figuren und treffen sich virtuell mit anderen solchen Stellvertretern. "In diesen Versammlungsräumen, die zum Teil Kirchencharakter haben, finden regelrechte religiöse Versammlungen statt und es werden auch Gottesdienste abgehalten."
Warum diese Forschung für die Wissenschaftler so spannend ist, erklärt Simone Heidbrink, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Heidelberger Projekt: "Wie Individuen glauben, was sie tun und wie sie Rituale durchführen, das war bislang nicht sichtbar zu machen. Da gibt erst das Medium Internet dem Individuum eine Stimme. Wir können so erkennen. was ganz normale Menschen auf der Straße glauben."
>> weiter bei der Deutschen Welle
Auf der Homepage des Forschungsprojektes Ritualdynamik hat es eine Menge Berichte und Publikationen im Volltext.
Für nähere Informationen zu unserem religionswissenschaftlichen Forschungsprojekt “Zwischen Online-Religion und Religion-Online.
Konstellationen für Ritualtransfer im Medium Internet", das im obigen Artikel beschrieben wird, besuchen Sie bitte auch unsere projekteigene Homepage unter http://www.rituals-online.de/.
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