Die missverstandende kulturelle Globalisierung
Spannendes Interview in der Frankfurter Rundschau mit den Ethnologinnen Joana Breidenbach und Ina Zukrigl-Schief, das mit zahlreichen Vorurteilen ueber Globalisierung aufraeumt: Stimmt es wirklich, dass Globalisierung zu Vereinheitlichung fuehrt und dass nur McDonalds davon profitiert?
Viele sogenannte “Globalisierungsverlierer", erzaehlen sie, haben durch den Aufbruch traditioneller Strukturen, eine größere Vielfalt an Lebensmöglichkeiten und bessere Chancen. Aber auch “traditionelle Kultur” kann von den neuen Moeglichkeiten profitieren. U.a. Aborigines in Australien nutzen das Internet, um ihr altes Wissen und ihre Gebräuche zu archivieren.
>> zum Interview in der Frankfurter Rundschau
Von den beiden Ethnologen gibt es auch Vernetzte Welten - Identitäten im Internet und Im Prisma des Lokalen. Die Dynamik der kulturellen Globalisierung. Breidenbach ist zudem regelmaessige Bloggerin bei Culture Matters.
Auch Ethnologe und Blogger Alex Golub ist in seiner Dissertation ueber Goldbergwerke auf Papua New Guinea zu einem aehnlichen Ergebnis gekommen: Urbevoelkerungen sind nicht automatisch Verlierer der Globalisierung, siehe Available for download: Alex Golubs dissertation on mining and indigenous people
Ein weiteres Beispiel: Pascale Hofmeier zeigt in ihrer Arbeit ueber Schweizer HipHop, wie Globalisierung zu einer Stärkung von lokalen Identitäten führen kann, siehe Neue Arbeit im Volltext: Mundartrap zwischen Lokalpatriotismus und Globalisierung.
All dies fasst Thomas Hylland Eriksen auch in seinem neuen Buch Globalization: The key concepts zusammen (auch behandelt in frueheren Texten)
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