Stadtethnologie: Münchner Stüberl meets Techno-Underground
Drei Artikel über ethnologische Stadtforschung sind in den vergangenen Tagen in den Medien erschienen. Im Freitag har Ethnologe Johannes Lauer einen wunderbaren Text über seine Forschung in Münchner Stüberl (Kneipen / Beizen) geschrieben. Diese Stüberl sind Orte, an den Stadtteil- und Arbeiterkultur gelebt wird, so Lauer. Vor fünf Jahren hatte er eine Magisterarbeit darüber verfasst, nun hat er die Orte seiner Forschung nochmal besucht.
Die faz bespricht Kosmonauten des Underground von Anja Schwanhäußer - eine ethnologische Studie des Techno-Szene in Berlin, eine völlig andere Welt. Das Buch ist vor einer Weile bereits in der taz vorgestellt worden. Ein ausführliches Interview hat jetzt.de mit ihr geführt.
Dazu passt perferkt der Übersichtsartikel des Deutschlandradios: Im Dickicht der Strassencafes: Ethnologie der Stadt. Ethnologe Wolfgang Kaschuba erzählt hier von neuen Entwicklungen in unseren Städten, von einer grösseren Vielfalt an Lebensformen, Mediterranisierung der Innerstädte und “Urban Gardening". Sabine Hess, Leiterin der Ausstellung Crossing Munich, erinnert an den Beitrag von Migranten in der Stadtentwicklung. In München erbauten im 18. und 19. Jahrhundert zugereiste Italiener die Paläste der Stadt, im letzten Jahrhundert Gastarbeiter das Olympiastadion und die U-Bahn.
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