Migrationsboom in Museen: Stadtgeschichte wird Weltgeschichte
von lorenz am Jan 10, 2011 in Globalisierung, Ausstellungen Museen, Deutschland, Oesterreich, Schweiz
Migration ist offenbar ein populäres Thema in deutschen Museen geworden. Im Tagesspiegel schreibt Manuel Gogos von einem regelrechten “Migrationsboom".
Forscher “mit Migrationshintergrund” sind auch daran beteiligt und schreiben z.B. in Stuttgart Ausstellungskonzepte. Migranten haben sich schon lange für die Dokumentation der Einwanderungsgeschichte Deutschlands engagiert, betont Gogos und verweist auf das Migrationsarchiv Domid (wo er selber auch mitgeschafft hat).
“Die transnationale Gastarbeiterära wird zur nationalen Erinnerung und Migration zum Thema öffentlicher Repräsentation. Das bezeugt eine nachholende Anerkennung von Geschichte und Gegenwart der Migration", kommentiert der Autor und Ausstellungsmacher. Stadtgeschichte werde Weltgeschichte.
Doch trotz dieses Booms werde der Ruf nach einem zentralen Migrationsmuseum in Deutschland von der deutschen Kulturpolitik nicht erhört. In zahlreichen europäischen Ländern seien solche Museen in der Diskussion. Als erstes bedeutendes Einwanderungsmuseum eröffnete im Oktober 2007 die Pariser Cité Nationale de l’Histoire de l’Immigration.
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