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Monday, May 23, 2005, 22:55
Die SZ und die Ureinwohner: Gestrandet im vorsintflutlichen Evolutionismus
(gefunden via Ethno::log) Ein haarstraeubender Artikel ist in der SZ zu lesen. Ueber die Ureinwohner auf den Andaman-Inseln, die wir von der Tsunami-Katastrofe kennen. Der Text ist ein gutes Beispiel dafuer, wie weitverbreitet die vergessen geglaubte evolutionismustische Weltsicht noch ist: Wir, der sogenannte moderne Westen steht auf der Spitze der Entwicklungspyramide. Ureinwohner repraesentieren nach dieser Sichtweise den Urzustand der Menschheit. Man bezeichnet sie als "Steinzeitmenschen", vergleicht sie mit Tieren, bringt sie in Reservate unter.
Originalzitat aus dem Text:
Der Kameramann sagt: „Da sind sie.“ Wie aufgescheuchte Tiere rennen nackte Menschen hin und her, schieben Auslegerboote ins Wasser. Um ihre Bäuche gelbe Matten, in ihren Händen Speere.
Daher wird ein Naturschuetzer zitiert, der sich nun um die Ureinwohner kuemmert:
„Wenn man die Tiger vor der Ausrottung retten kann, kann man jeden retten. Wir haben hier keine großen Katzen. Unsere großen Katzen sind die Ureinwohner.“
Ein wirklich richtig uebler Text, geschrieben wie vor hundert Jahren, der daran erinnert, dass genau diese Art von ethnozentrischem Evolutionismus, der die Menschen in Ueber- und Unterlegene einteilt, die Grundlage von Fremdenfeindlichkeit, Nationalismus und Rassismus bildet.
>> zum Text "Ureinwohner. Gestrandet in der Vergangenheit
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Ten Little Niggers: Tsunami, tribal circus and racism
"Stone Age Tribes", tsunami and racist evolutionism
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