Deutsche Welle
Erst langsam taucht die Geschichte von Deutsch-Südwest Afrika, dem heutigen Namibia, wieder aus dem Nebel des historischen Vergessens auf. Jetzt nimmt sich einen Ausstellung in Köln des Themas an.
Michael Bollig ist Professor für Völkerkunde an der Kölner Universität. Seit fünf Jahren leitet er ein Sonderforschungsprojekt, das die Geschichte Namibias untersucht. Er glaubt, dass die deutsche Kolonialgeschichte unter den beherrschenden Fragestellungen von Nationalsozialismus und Holocausts lange zu wenig beachtet wurde. "Ich stelle das auch in unserer Fakultät fest: Da gibt es Fachleute, die detailiert die politischen Strukturen des Kaiserreiches bearbeiten - die ehemaligen Kolonien und deren Geschichte werden jedoch selten mitbetrachtet."
Am 12. Januar 1904 erhoben sich die Afrikaner gegen die deutsche Kolonialmacht im ehemaligen Deutsch-Südwest. Tausende von Kindern, Frauen und Männer wurden damals massakriert, in so genannten Konzentrationslagern gefangen genommen und dem Tod durch Hunger und Zwangsarbeit ausgeliefert. Historiker bewerten diesen Krieg deshalb als Vorspiel der nationalsozialistischen Genozids. >>weiter
SIEHE AUCH:
Germany admits Namibia genocide (BBC, 14.8.04)
Neueste Kommentare