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Das Volk der Mari in der russischen Wolga-Republik Marij El bezeichnet sich selbst als das «letzte heidnische Volk Europas». Es spricht mit den Geistern des Wassers und der Sonne. Aggressivität, erklärt der Historiker und Ethnologe Nikandr Popow, gelte bei den Mari als Schwäche. Die Mari passten sich an wie ein Halm im Wind. Genau das habe ihrer Kultur und Religion das Überleben ermöglicht.
Heute gibt es in Russland noch etwa 650 000 Mari. Von ihnen lebt aber nur die Hälfte in der Republik Marij El. Die restlichen Mari wohnen verstreut in vielen Gebieten und Republiken des Wolga-Ural-Gebiets. In ihrer eigenen Republik sind sie eine Minderheit: Sie stellen nur etwa 43 Prozent der EinwohnerInnen. 48 Prozent sind RussInnen, der Rest hauptsächlich TatarInnen und TschuwaschInnen.
Der neue Präsident der Republik, Leonid Markelow, ist Russe und gehört der ultranationalistischen Partei von Wladimir Schirinowskij, der LDPR, an. Seit Markelows Amtsantritt im Jahr 2000 fühlen sich die Mari in ihrer eigenen Republik politisch, wirtschaftlich und kulturell mehr und mehr an den Rand gedrängt. >> weiter (Link aktualisiert 2.8.2020)
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