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Das heutige Arbeitsleben genießt ja nicht unbedingt den besten Ruf.Da kann uns die Diagnose, die an diesem Dienstag im „Tagesspiegel“ der Berliner Ethnologe Wolfgang Kaschuba erstellt, auch nicht mehr überraschen: Früher war alles viel besser. Auch am Arbeitsplatz. „Unsere Arbeitswelt scheint kulturell zu veröden; jedenfalls verglichen mit der Vergangenheit“, schreibt Kaschuba und gibt auch die Antwort, woran das liegt: Es gibt keine Rituale mehr, jedenfalls keine „wirklichen“. Dabei wachse, so Kaschuba, unser Ritual- und Symbolbedarf „mit der Zahl unklarer, irritierender Situationen, auf die wir im Alltag treffen“.
Früher hatte der Arbeitnehmer zwar keinen Computer und mitunter nicht einmal eine Kaffeetasse, aber er hatte wenigstens Rituale. Die vormoderne Gesellschaft nämlich war geformt von „Rites de Passage“, wie der kluge Ethnologe weiß, Ritualen des Überganges. >>weiter
(Wer sagt es denn: Auch Ethnologen können so "klug" daherreden wie Soziologen)
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