Ein Interview im St.Galler Tagblatt mit Damaris Lüthi, Ethnologin an der Universität Bern undLeiterin eines Forschungsprojekts zum sozialen Wandel der tamilischen Flüchtlinge in der Schweiz.
Sie erzaehlt von den grossen Unterschieden zwischen den frueheren Einwanderern und deren Nachkommen:
Für die erste Generation ist die Hoffnung auf einen eigenen Staat in Sri Lanka wichtig – so wichtig, dass sie ihre Kultur im Gastland konservieren und die Anpassung vermeiden will. Diese Generation bleibt durch tamilisches Fernsehen und tamilische Zeitungen, traditionelle Rituale und Feste stets mit der Heimat verbunden. Die Schweizer Gewohnheiten gelten als bedrohlich – die Sexualmoral und die Geschlechterbeziehungen, aber auch Trinken und Rauchen.
Fuer die "zweite Generation" spielt der Rueckkehrgedanke keine grosse Rolle mehr:
Die zweite Generation wird durch das Schweizer Bildungssystem stark integriert. Damit wird sich auch das Verhältnis der tamilischen Gemeinschaft zur Gesamtgesellschaft «normalisieren».
>> zum Interview im St.Galler Tagblatt
>> Buchbesprechung: "In der Heimat ihrer Kinder. Tamilen in der Schweiz".
>> Damaris Lüthi (2005): Soziale Beziehungen und Werte im Exil bewahren. Tamilische Flüchtlinge aus Sri Lanka im Raum Bern (Arbeitsblatt 30 des Instituts fuer Sozialanthropologie, Bern)
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