Mark Siemons, FAZ
Seit dem 7. Februar, als die 23 Jahre alte Hatun Sürücü an einer Bushaltestelle in Berlin-Tempelhof erschossen wurde, weiß jeder, was ein „Ehrenmord” ist: ein Mord in der Familie, der sich auf Traditionen und Kultur beruft. Was bedeutet die „Kultur” als Motiv für eine Tat? Ist die Kultur, wie manche das bisher annahmen, ein mildernder Umstand? Oder macht sie das Übel nicht noch größer?
Ethnologe Werner Schiffauer meint, daß die Morde in deutschen Großstädten nicht auf archaische Stammestraditionen zurückgefürt werden könnten. Für die gewalttätige Eskalation macht er die Abgrenzungsbedürfnisse einer neuen „ethnischen Unterklasse” verantwortlich. Dies aber scheint, nimmt man den Bericht aus der kurdischen Innenwelt ernst, nicht zu stimmen. >> weiter
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