Ethnologen helfen westlichen IT-Firmen, den Zukunftsmarkt Asien zu verstehen
In amerikanischen Medien ist seit Jahren staendig darueber zu lesen. Nun schreibt sogar der Taggi ueber die Arbeit von Ethnologen in der IT-Branche, besonders ueber den amerikanischen Chiphersteller Intel:
Die Firma wendet jährlich grosse Summen auf für kulturelle Forschung durch Ethnologen und Soziologen. Sie geht diesen Weg schon seit zehn Jahren und ist damit nicht alleine, auch andere IT-Firmen untersuchen fremde Märkte vermehrt mit Hilfe von Ethnologen. Und je länger diese Forschung anhält, desto wichtiger erscheint es den Firmenchefs, auf diesem Weg weiterzufahren. Es geht um neue Märkte.
Denn in Asien werden Computer und Mobiltelefone mitunter anders genutzt als in den USA oder in der Schweiz, u.a. fuer religiøse Zwecke. Die ethnologische Feldforschung ist in der Produktentwicklung ganz klar herkoemmlichen Methoden ueberlegen, wie Ethnologin Genevieve Bell erklaert:
In Malaysia sind Handys mit eingebautem Mekka-Kompass der Renner. Die koreanische Firma LG Electronics, hier vor allem durch Flachbildschirme und DVD-Laufwerke bekannt, entwickelte von diesem Produkt unlängst einen Nachfolger: Nun meldet sich das Handy auch noch zur Gebetszeit. Mit normalen Umfragebögen aus den USA wäre niemand auf die Idee gekommen, ein solches Produkt anzubieten. Geneviève Bell stellt die rhetorische Frage: «Wäre es Ihnen je in den Sinn gekommen, einen potenziellen Kunden zu fragen: ‹Benutzen Sie Ihr Handy, um eine religiöse Stätte zu finden?›»
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