"Leben wie in der Steinzeit" - So verbreiten Ethnologen Vorurteile
We're all modern now heisst ein interessanter Beitrag im Ethnologie-Blog Savage Minds. Kritisiert wird das Pflegen von Klischees in den Medien ueber "urspruengliche Voelker", die angeblich auch heute noch wie in der Steinzeit leben. Doch tragen auch Ethnologen zu diesen ethnozentrischen Vorurteilen bei.
In einem Veranstaltungshinweis in einem deutsch-belgischen Blatt ist folgendes ueber Patrick Bernards Film »Kenya, voyage aux sources de l’humanité« (Kenia, eine Reise zu den Urspruengen der Menschheit) zu lesen:
Der international renommierte Ethnologe Patrick Bernard, seines Zeichens engagierter Verteidiger von Minderheiten und unterdrückten Völkern, taucht ein ins Herz des Rift Valleys, um dort nach den Ursprüngen der Zivilisation zu forschen. Auch zu Beginn des dritten Jahrtausends gibt es in Afrika wilde Landstriche, in denen das Leben noch so verläuft wie zu Urzeiten. Nahezu unberührt von Fortschrittsgedanken und modernen Gesellschaftsformen erzählen diese ebenso schönen wie grausamen Gegenden, die große Geschichte unserer Menschheit.
Bernard gibt Einblick in das Schicksal und das alltägliche Leben der kenianischen Hirten- und Nomadenvölker. Er beschreibt ihre Traditionen, ihre Anmut und Würde, ihre Existenz in perfektem Einklang mit der Natur – ein außergewöhnlicher Blickwinkel, der den sogenannten »zivilisierten« Menschen wieder den wahren Sinn des Lebens vor Augen führt.
Solche Darstellungen der "anderen" begegnet uns regelmaessig, u.a. in den Debatten um das "African Village" im Augsburger Zoo und in der Berichterstattung ueber die Opfer der Tsunamikatastrofe.
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