In Göttingen haben 60 bis 70 Studierende das Universitätspräsidium besetzt, meldet der Deutschlandfunk. Die Uni will mehrere sozialwissenschaftliche Faecher kuerzen. Gestaerkt werden sollen Fächer, die in Forschung und Lehre herausragend sind. Ueberraschenderweise gehoeren Ethnologie (und Soziologie) zu den Faechern die bestehen bleiben. Der vom Radio befragte Göttinger Parteienforscher Franz Walter weist auf eine beunruhigende Tendenz hin, die wir schon in frueheren Beitragen beobachten konnten:
"In diesem Land spürt man Konjunktur der Naturwissenschaftler. Die Kanzlerin ist Naturwissenschaftlerin, der Chef der Opposition ist Ingenieur. Das ist Trend, weil Naturwissenschaften sind wichtig für ökonomisches Wachstum während Geisteswissenschaften, Orchideen sind, Dinge deuten, Kultur bringen. Das ist im Moment Trend aber in 10 Jahren auch wieder vorbei. Dann sieht man, welche ungeheuren Löcher man geschlagen hat in diese Kultur. Aber im Moment sieht es schlecht für uns aus."
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