"Unbedarftheit gegenueber kolonialer Vergangenheit": taz ueber African Village
Die taz hat als dritte Zeitung sich dem Thema african village im Augsburger Zoo angenommen und setzt die Veranstaltung in den Zusammenhang zunehmender Eventkultur in Zoos. Wie viele andere Kritiker findet die taz, dass der Zoo "etwas daneben gegriffen hat" und kommentiert:
"Symptomatisch ist die Provinzposse dafür, welch große Unbedarftheit in Deutschland mancherorts vorherrscht, wenn es um die eigene rassistische Kolonialvergangenheit geht. Pech nur für den Augsburger Zoo, dass die öffentliche Sensibilität diesbezüglich zugenommen hat und auch afrodeutsche Interessenverbände zunehmend selbstbewusst agieren. Das musste im vergangenen Jahr auch die Berliner Volksbühne lernen, die für das Theaterstück "Kampf des Negers und der Hunde" pseudoprovokant mit dem Wort "Neger" als riesigem Schriftzug an ihrer Fassade warb und sich damit massive Proteste einhandelte."
Der Zoo will aber nicht auf die Veranstaltung verzichten und "bietet er nun als Kompromiss Workshops oder eine Diskussion zum Thema "Koloniale Vergangenheit" an"
, lesen wir. >> weiter zum Artikel in der taz
German Foreign Policy schreibt heute: "Wie die Augsburger Zooverwaltung bestätigt, werden vor den weißen Besuchern Schwarze auftreten, die sich neben Affenkäfigen darbieten dürfen"
Die Wochenzeitung Jungle World hat sich nun auch dem Thema angenommen.
UPDATE 2.6.: Neues Deutschland schreibt: Sollten die Veranstalter an dem Veranstaltungsort Zoo festhalten, wollen die Kritiker zu Aktionen vor Ort aufrufen.
Die WELT zeigt wenig Verstaendnis fuer Kritik an der Veranstaltung und zitiert mehrere Afrikaner, die "Verbindung von Exotik mit Afrikanern und afrikanischer Kultur als geradezu trefflich" ansehen.
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