Die Aleviten bilden in der Türkei nach den sunnitischen Muslimen mit mindestens 15 bis 20 % der Bevölkerung die zweitgrößte Religionsgruppe. Sie hatten im Verlauf der letzten Jahrzehnte immer wieder Verfolgungen zu erdulden. Auch in Deutschland wohnen Aleviten.
1993 ist der Hamburger Ethnologe Martin Sökefeld zufaellig neben dem Alevitischen Kulturzentrum eingezogen. Seitdem interessiert er sich fuer das Alevitentum, erzaehlt er in einem Interview in der Istanbul Post:
Im Mai 1995 gab es dann das Massaker in Gazi, und daraufhin habe ich mich ausführlicher mit verschiedenen Mitgliedern des Zentrums unterhalten, um mehr über Aleviten zu erfahren. Ich war ziemlich beeindruckt davon, dass sich junge Aleviten sehr engagiert für das Alevitentum einsetzten und an allem Alevitischen sehr interessiert waren. Das war für die alevitischen Jugendlichen damals ja auch noch ziemlich neu, da die Aleviten erst wenige Jahre zuvor an die Öffentlichkeit getreten waren. Für mich als Ethnologen war das eine sehr interessante neue Identitätsbewegung, und langsam entstand die Idee, mich damit wissenschaftlich zu beschäftigen.
>> zum Interview in der Istanbul Post
>> Martin Sökefeld: Das Sivas-Massaker: Erinnerungskultur der Aleviten in Deutschland
>> Martin Sökefeld and Susanne Schwalgin: Institutions and their Agents in the Diaspora: A Comparison of Armenians in Athens and Alevis in Germany
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