Deshalb brauchen wir die Geisteswissenschaften
Den Geisteswissenschaften geht es nicht so gut im deutschsprachigem Raum. Daher hat Jürgen Stolzenberg, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Ethnologie und Philosophie an der Martin-Luther-Universität (MLU) in Halle mit ein paar Kollegen die Ringvorlesung "Über die Seele" organisiert. Und wie wir in der Mitteldeutschen Zeitung lesen, hat er sein Ziel erreicht. Die Vorlesungsreihe stoesst auf reges Interesse. Vielleicht weil sie interdisziplinaer ist und grosse Fragen anspricht, die auch viele Leute ausserhalb der Uni bewegen?
Im Interview mit dem Blatt sagt der Ethnologieprofessor u.a.:
Was die Geisteswissenschaften für die Gegenwart beitragen können, ist dasselbe wie das, was sie schon immer beigetragen haben - Orientierung zu geben über die Fragen, die mit dem menschlichen Selbstverständnis und unserem bewußten Leben untrennbar zusammenhängen. Das sind Fragen, die uns die Naturwissenschaften aufgrund ihrer spezifischen Methoden nicht beantworten können, die sich aber für jedes denkende Wesen unabweisbar ergeben. (...)
Das sind Fragen, die einfach so alt und so lebendig sind wie die Philosophie selbst, und sie werden auch nach wie vor lebhaft diskutiert, gerade unter den Herausforderungen, die von den Naturwissenschaften ausgehen. Diese Fragen können wir uns nicht ausreden lassen. Insofern sind die Forschungen in den Geisteswissenschaften vielleicht von außen gesehen etwas weniger spektakulär als millionenschwere Forschungsprojekte, aber sie sind nicht minder wichtig - sie sind in Wahrheit unverzichtbar.
>> weiter in der Mitteldeutschen Zeitung
Ein anderer Ethnologe, der grosse Fragen anspricht, ist Christoph Antweiler, siehe mein Interview mit ihm Mehr Fokus auf die Gemeinsamkeiten der Menschen!
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