Ethnologin: "Schlagstöcke gegen Mönche ist für Burmesen zutiefst schockierend"
Wenn das burmesischen Militär auf Mönche einknueppelt, ist das eine in Burma extreme Vorgehensweise. Denn dass einem Mönch mit einem Stock über den Kopf geschlagen wird, sei eine Unvorstellbarkeit für Buddhisten, sagt die Berliner Ethnologin Miriam Kapp , lesen wir auf OÖNachrichten.
Mönche würden niemals infrage gestellt und schon ein Bild, das eine Schürfwunde auf dem Kopf eines Robenträgers zeige, löse Entsetzen in der Bevölkerung aus. “Es ist eine sehr symbiotische Beziehung zwischen den Familien und den Mönchen. Idealerweise sollte auch die Beziehung zum Staatsoberhaupt eine solche sein, aber sie wurde durch das Verhalten der Militärs zerstört", sagte Kapp. Die Junta hätte alles versucht, die traditionell autonomen Klöster unter ihre Kontrolle zu bringen.
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Die Mönche halten demonstrativ Reisschüsseln halten – mit der Öffnung zu Boden gekehrt. Das ist in dem buddhistischen Land ein starkes Symbol: Die Mönche zeigen so, dass ihnen das (Seelen)Heil der Generäle nicht mehr wichtig ist. “Die Mönche aber zeigen, dass sie von der Regierung nichts mehr annehmen wollen. Und das gilt als eine harte Strafe.", sagte die Ethnologin zwei Tage zuvor zur “Presse". In der buddhistischen Tradition ist es nämlich alltäglich, Spenden, etwa Essen, in Schalen von Mönchen zu geben, wodurch sich der Spender Vorteile für sein Karma erhofft.
Derzeit ist eine internationale Kampagne gestartet worden. Alle werden aufgefordert, sich am morgigen Freitag in Rot zu kleiden, siehe dazu mein Beitrag (auch mit mehr Info zu Burma) Wear red shirts on friday - Anthropologists on the protests in Burma?
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