Neue Ethnologik: Kluge Worte zum Studium und zur "Anwendbarkeit" von Ethnologie
7 Kommentare
Kommentar von: anthronaut
Kommentar von: cosmictrigger
(Kleine Änderung des Zitats von anthronaut)
“Mann soll sich nicht gleich von Anfang an festlegen und lieber neugierig schauen, was sich [im Laufe der Zeitschrift so darbietet].”
Ganz im Sinne des Neugierdeartikels der letzten Ausgabe, wo es heißt:"Je starrer die Raster sind, durch die wir unsere Welt betrachten, um so schneller gelangen wir zu unseren Urteilen – ob sie nun falsch sind oder nicht. Doch gleichermaßen wird auch der Raum, in dem sich unsere Neugierde breit machen kann, enger und unflexiebler.”
(Die restlichen Artikel dieses Blatts sind nun auch als Textversion online.)
Kommentar von: anthronaut
Mir gings eigentlich eher um das “Mann". Mann, sieht das keiner? :-)
Kommentar von: lorenz
Haha ja hehe
Zur ‘Unbrauchbarkeit’ von Ethnologie: weiß jemand, wo das mal wissenschaftstheoretisch angegangen wird? Für eine weitergehende Beschäftigung mit dem Thema, würde ich gern über die Ethnologik-Interviews hinausgehen.
Das hier ist der Eriksentext im Orginal, für Dänischleser.
Und damit entfernt sich das Klientel ein weiteres Mal von der gesellschaftlichen Realität.
Eine Forderung ist noch nicht die praktisch gewordene Wahrheit. Es ist schön zu hören, dass die aufgezählten Autoren als praktische Konsequenz aus dieser Einstellung im Bewerbungsverfahren dem Langzeitstudenten den Vorzug geben würden.
Ich habe 12 Semester studiert, einen sehr guten Abschluss und bin dennoch arbeitslos mit wenig Perspektive, als kritischer Geist in den abgeschotteten, sektiererischen Wissenschaftsbetrieb jemals hineinzukommen.
Dort balgen sich nämlich Kinder reicher Eltern um Qualifikationen wie “schon 3 Jahre in Afrika und Südamerika ehrenamtlich mit Straßenkindern gearbeitet", “im Studium 12 Monate Feldforschung auf Haiti", “kostenlos in 18 Projekten in Bhutan und Nepal den Arsch aufgerissen". Das alles geht nur, wenn Eltern Studiengebühren und Auslandsaufenthalte finanziert haben.
Das Langzeitstudium und lange Feldforschungen mögen zwar eine hehre Forderung sein. Sie in dieser Form an Studierende heranzutragen ist weltfremd und fast zynisch.
Es sei darauf verwiesen, dass ein Bachelor nur für 6 Semester vorgesehen ist, danach folgt die Exmatrikulierung. Wer dann Master werden will, muss häufig zahlen oder sich einem rigiden Selektionsprozess unterwerfen.
In dieser Zeit muss man Studiengebühren zahlen und sich um Auslandsaufenthalte kümmern, ohne die man als Ethnologe M.A. einen Dreck zählt, Fachwissen hin oder her.
Insofern kann man in der Studienberatung nur sagen: Werdet Ingenieur und zahlt euren Kindern dann ein Ethnologiestudium alter Schule.
Oder organisiert euch gegen die Zumutungen, die euch um Wissen bescheißen. Leider ist das Ethnologiepersonal mit Studium in den 80ern zu selten ein Bündnispartner, häufig versteht man nicht im Geringsten die ökonomischen Sorgen der Studierenden.
Kommentar von: lorenz
Ja, gleichzeitig sollte man natuerlich die finanzielle Situation von Studierenden verbessern - und Studienplaene flexibel gestalten, damit man nebenher arbeiten gehen kann. Die Entwicklung scheint aber eher in die andere Richtung zu gehen
“Mann soll sich nicht von gleich am Anfang festlegen und lieber neugierig schauen was sich so im Laufe des Studiums ergibt.”
;-)