Saison in Mekka: "Dieses Buch ist eine Sensation"
"Eine wunderbare publizistische, wissenschaftliche und literarische Brücke in die Welt des Islams". Thomas Hauschild schreibt in der FAZ begeistert ueber das Buch "Saison in Mekka" des Ethnologen Abdellah Hammoudi.
In diesem Buch beschreibt der Ethnologe, wie er als "lauwarmer Muslim" am Haddsch teilnimmt, einer beschwerlichen Pilgerreise nach Mekka. Das Buch erschien bereits vor einem Jahr in Englisch (wie damals hier berichtet) und ist nun auch auf Deutsch erhaeltlich.
Das Buch ist laut Hauschild "wie ein Freund, ein Begleiter, der uns zu seinem Mitreisenden macht":
Atemlos schleppt man sich am Rockzipfel von Hammoudis weißem Pilgergewand durch die riesigen Moscheen, fiebernd strudelt man mit ihm am Allerheiligsten der Kaaba vorbei, lässt sich von seinen Freunden über die Märkte von Medina und Mekka zerren, auf der ständigen Suche nach den Mitbringseln und Koffern zum Tragen der Mitbringsel, aus denen das große, beliebte Rückkehrfest bestritten werden wird, obwohl es in der dogmatischen Überlieferung nirgends vorgesehen ist - um schließlich nach kurzen Schlafphasen in überfüllten Quartieren wieder hochzuschrecken von schäbigen Schaumstoffmatratzen zu neuen Waschungen und Gebeten.
>> weiter zur Besprechung in der FAZ
>> Interview mit Abdellah Hammoudi in der ZEIT
>> Interview im Kölner Stadt-Anzeiger
>> “A Season in Mecca” - New book about real participant observation as a mecca pilgrim
SIEHE AUCH:
Sind die Universitäten auf die »Wiederentdeckung der Religion« vorbereitet?
Neue Studie: Islamisches Gemeindeleben in Berlin
Doctoral thesis: Towards a transnational Islam
anpere. Anthropological Perspectives on Religion - New Open Access Anthropology Journal
Hm.. der post erinnert mich an zwei Romane, die ich vor langer Zeit nacheinander gelesen habe: Leon Uris’ Exodus und Leon Uris’ Haddsch. Faszinierend an dem Autor ist, daß er die Besiedlung Palästinas und die Entstehung des Staates Israel aus jüdischer und palästinensischer Perspektive darstellt. Allzu häufig nehmen ja Autoren nur die eine oder die andere Perspektive ein–egal, ob es sich um Fiktion oder Ethnographie handelt.