Wohnwelten: Viele neue Texte auf Ethmundo.de
Wohnwelten ist das Schwerpunktthema von Ethmundo, dem Online-Magazin der AG Onlinejournalismus der Fachschaft Ethnologie an der Uni Münster. Das Thema haben sie sowohl an Beispielen in Deutschland, Ägypten, Indonesien, Korea und Japan untersucht:
Ob in der von IKEA durchgestylten Zweizimmerwohnung oder im indonesischen Langhaus, ob individuell eingerichtet oder die Raumaufteilung nach dem Kosmos ausgerichtet – es gibt unzählige Varianten, wie der Mensch wohnt und lebt. Unsere aktuelle Ausgabe ist deshalb ganz den Wohnwelten gewidmet. Von Deutschland über Ägypten nach Indonesien, Korea und Japan führte uns unsere Reise, auf der Suche nach den kulturellen Facetten des Wohnens.
Im Interview mit Ethnologieprofessor Josephus Platenkamp finden wir Ideen fuer weitere Forschung.
Simone Schubert, Ethmundo: Auch wenn in Deutschland das Haus ein individuelles Aushängeschild ist, würden Sie trotzdem sagen, dass man beim Hausbau gewisse Regeln – kosmologische Regeln – beachtet?
Platenkamp: Interessante Frage… Für Franzosen ist die physische Nähe von Toilette und Küche total verpönt. Also das muss sehr stark getrennt werden. Wie das in Deutschland ist, weiß ich eben nicht. Ich hab das nie erforscht.
Ich denke, dass auf dem Land Bauernhäuser auch teilweise Ahnenbeziehungen repräsentieren. Das kann ich mir gut vorstellen. (...) Wie das in den modernen Häusern gestaltet wird… ich glaube nicht, dass da viel Kosmologie eine Rolle spielt. Es sei denn man sagt, dass der Individualismus als Wert darin zum Ausdruck gebracht wird, dass das Haus individuell gestaltet werden kann. Das ist schon nicht uninteressant.
Eine gute Idee: Teile des Interviews kann man sich in zwei Audioclips anhoeren.
Weitere Beitraege:
Yaw Awuku: Feng-Shui - der Sinn der kosmischen Ordnung
Schon lange hat das Fremde vor der Haustür auch den Weg in unsere Wohnzimmer gefunden. Fernöstliche Wohnkultur ist nicht nur Trend, sondern eine Lebenseinstellung, die vielen hilft ihren Alltag zu meistern.
Caro Kim: Sonnen-City und Bambusdorf – offene Gegensätze und versteckte Gemeinsamkeiten
In Südkoreas Wohnlandschaft treffen verschiedene Welten aufeinander. Hochhausparks und kleine Einfamilien-Häuschen – ein Leben, wie es unterschiedlicher kaum sein könnte. Zumindest von außen.
Melanie Biggeleben: Die Totenstadt Kairos – wenn Gräber zum Lebensraum werden
Auf einem Friedhof in Kairo sind Gräber zum Lebensraum geworden. Auf den ersten Blick scheinen sich die Häuser hier nicht von anderen Häusern zu unterscheiden. Nur, dass in diesen Häusern Lebende und Tote zusammen „wohnen“.
Rebecca Müller: Schöne bunte IKEA-Welt?
Egal ob Bettwäsche, bunte Sessel oder Badezimmer: IKEA ist für viele Menschen dir erste Adresse, wenn es um das Einrichten ihrer Wohnung geht. Doch worin liegt die Faszination für die Billigmöbel?
Serkan Demiral: Das javanische Haus oder weshalb ein Gast zögerte einzutreten – Ein Erlebnisbericht
Eine Limonade bei betretenem Schweigen: Serkan Demiral wusste nicht, was er falsch gemacht hatte, als er seinen javanischen Übersetzer auf ein Getränk in sein gemütliches Haus in Yogyakarta einlud. Klar war nur: Sein Gast saß voller Scham im Wohnzimmer!
Seit wenigen Tagen auch im Netz:
Sarah Wessel: Tod und Teufel: Die Silberminen von Potosí
Potosí in Bolivien ist die höchste Stadt der Welt und Höhepunkt der sechswöchigen Reise der Studentinnen Verena Neudert und Sarah Wessel. Gemeinsam tourten sie im September und Oktober 2004 durch Paraguay, Argentinien, Bolivien und Peru.
Birger Krause: Rashomon – und die Frage nach der Wahrheit
Rashomon wurde bereits 1950 in Japan gedreht. In diesem Text soll es um eine, für die Ethnologie und andere Sozialwissenschaften bedeutende, Problemstellung gehen, die in dem Film eindrucksvoll dargestellt wird.
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Schöne Aussichten: Ethnologie auf dem Balkon
Anthropologist explores the history of the flush toilet - an "icon of modernity"
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