Die Wanderausstellung Benin – 600 Jahre höfische Kunst aus Nigeria ist nun in Berlin angekommen und ist von nun an im Ethnologischen Museum Dahlem zu sehen. Tagesspiegel-Autor Michael Zajonz findet, dass “wir Europäer” plötzlich mal die Exoten sind:
Wilde, langhaarige Kerle mit zotteligen Bärten, diese Portugiesen, die seit dem 15. Jahrhundert als Handelspartner und Waffenbrüder (Feuerwaffen!) des westafrikanischen Königreichs Benin in Erscheinung treten. Oder die englischen Kaufleute in ihren karierten Anzügen und Tropenhelmen, die sich vier Jahrhunderte später anschicken, die koloniale Ausbeutung des bis dahin unabhängigen, vom Sklavenhandel profitierenden Landes zu organisieren. Auch der Blick der Künstler aus Benin auf uns ist die Sicht aus einer elaborierten Kultur heraus auf das Fremde.
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Die Ausstellung ist umstritten. “Ein Großteil dieser Objekte wurde im Jahre 1897 aus Nigeria von den Briten nach einer Strafexpedition geraubt", meinen Kritiker, siehe frueherer Bericht zur Ausstellung in Wien “Kunstraub aus Nigeria im Wiener Völkerkundemuseum zu besichtigen”
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