Journal Ethnologie: "Tribal Colleges", Nunavut, Indianer-Tourismus und heimliche Gesänge
Journal Ethnologie macht keine Sommerpause. Die vierte Ausgabe dieses Jahres ist im Netz und handelt von Indianern und Inuit in Nordamerika.
Sehr spannend ist der Text von Anne Grob. Tribal Colleges. Indianisch geführte Universitäten als Symbole von Hoffnung und Stolz heisst er und basiert auf ihrer Magisterarbeit. Trotz ihrer Bedeutung für indianische Gemeinschaften seien diese Hochschulen, die teils auch Magisterabschluesse anbieten, kaum bekannt, lesen wir.
Ein Großteil der Tribal Colleges befindet sich weitab von Städten und in der Nähe von Reservationen. Sie bieten Leuten eine Hochschulausbildung, die für viele sonst nur schwer zu erreichen wäre. Die Autorin zitiert einen Experten, der die Entstehung von Tribal Colleges als “die wichtigste Entwicklung innerhalb indianischer Gemeinschaften seit dem Zweiten Weltkrieg” bezeichnet.
Obwohl sie allen offenstehen, sind die meisten Studenten “Native Americans". Das Lehrpersonal besteht jedoch hauptsächlich als nichtindianischen Personen. Doch der Anteil an indianischen Dozenten nimmt zu, schreibt Anne Grob
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Sehr interessant ist auch der Text Navajo Zeremoniallieder der 1930er-Jahre zwischen dynamischer Tradition, Kulturerbepolitik und Political Correctness von Rainer Hatoum. Eine 1300 Wachswalzen umfassende Sammlung von Heilgesängen, die im Berliner Phonogramm-Archiv aufbewahrt wird, soll den Navajo wieder zur Verfügung gestellt werden. Wie wäre es z.B. mit einer CD mit diesen Gesängen? Doch längst nicht alle Navajo sind von dieser Idee begeistert:
Weite Teile der Klah-Sammlung wurden aus „Navajo-Perspektive“ nicht nur im Hinblick auf ihre Nutzbarkeit als „wertlos“ betrachtet, sondern von einer Reihe von Gesprächspartnern als geradezu „gefährlich“.
(…)
Für strenggläubige Navajo handelt es sich bei den Klah-Aufnahmen um ein Gut, das überhaupt nicht existieren dürfte und mit dem man in dieser vollkommen unkontrollierten Form nichts zu tun haben möchte. Für diese Gruppe von Gesprächspartnern ist „Wissen“ im wahrsten Sinne des Wortes „Macht“.
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Torsten Diesel war auf Feldforschung in Iqaluit, der Hauptstadt Nunavuts. Im Text Nation Building in Nunavut. Kulturelle Identität und politische Symbolik erfahren wir, dass Nation Building der politischen Elite Nunavuts “monokulturell” ausgerichtet ist mit nur wenigen “multiethnischen Ansätzen".
Indianerreservationen werden als Reiseziele immer wichtiger. Davon berichtet Markus H. Lindner im Artikel Indianer-Tourismus in Nordamerika. Chance und Gefahr
Der Text von Susanne Jauernig gibt uns einen Einblick in die Keramiktradition in Zuni, New Mexico/USA
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