Es passiert nicht oft, dass Journalisten Fachtagungen besuchen oder ueberhauit darueber berichten. Keine gute Werbung fuer unser Fach scheint die Konferenz “Dinge auf Reisen” der “Kommission für Tourismusforschung in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde” in München gemacht zu haben - lesen wir im Artikel von Florian Welle in der Sueddeutschen.
Die Referenten scheinen keine spannende Analysen geliefert zu haben:
Fundierte volkskundliche Forschung zeichnet sich jedoch durch ein hohes theoretisches wie methodologisches Reflexionsniveau aus. Ihre Arbeit beginnt erst nach der minutiösen Beobachtung unseres räumlich, zeitlich und sozial komplexen Alltags.
Wenig allerdings war davon in München zu erahnen. Die Kritiker des Faches und aller “Material Cultural Studies” hätten ihre Vorurteile bestätigt gefunden. Denn die Mehrzahl der Vorträge blieb auf der beschreibenden Ebene ihres Materials.
(…)
Die wohlwollend vorgetragenen methodologischen Einwände von den Größen des Fachs - dem Schweden Orvar Löfgren, dem Emeritus Helge Gerndt, der Münchner Professorin Irene Götz - wurden von vielen Rednern nonchalant abgetan. Auf diese Weise stärkt man weder den innerfachlichen Dialog noch die Wahrnehmung des Faches von außen.
Neueste Kommentare