- Ethnisierung verhindert Frieden
Kirgisien: Ethnischer Konflikt nur vorgeschoben, meldet pressetext.ch.
In dieser Pressemeldung warnt Ethnologin Sophie Roche vor einer Ethnisierung des Konfliktes.
Die Lage in Kirgisien verschärfe sich unnötig, wenn Politiker und Medien die jüngsten Konflikte in der Ex-Sowjetrepublik vereinfacht als Auseinandersetzung von Volksgruppen darstellen, sagt sie:
“Man wird der Situation viel eher gerecht, wenn man die Spannungen als Folge der wachsenden Bevölkerung, der Jugendarbeitslosigkeit oder des Ressourcenkampfes ansieht. Die Ethnisierung, die die Medien betreiben, schaukelt die Lage nur auf und verhindert Frieden.”
Bereits zwei Wochen zuvor hatte eine andere Ethnologin - Judith Beyer - in einem Interview mit dem Deutschlandradio erklaert, warum Ethnizität nicht der Auslöser des Konfliktes ist.
Ethnifizierende Medienberichte sind gang und gäbe. Die Welt schreibt zum Beispiel über die “von ethnischer Gewalt erschütterte Stadt Osch in Kirgistan", und auch die taz bietet keine alternativen Perspektiven, das Blatt schreibt mehrmals von “ethnischen Unruhen".
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