Ethnologe fordert Tarifverträge für Lehrbeauftragte
Hungerlöhne an den Unis: Ethnologe fühlt sich ausgebeutet, meldeten die Medien vor drei Jahren. Viel hat sich offenbar seitdem nicht geändert. Um Lohndumping an Hochschulen abzuschaffen, sollte ein Wissenschaftstarifvertrag geschlossen werden, fordert nun Ethnologe Magnus Treiber, der einen Streik von freien Mitarbeitern an der Uni München mitorganisierte, in einem Interview mit dem Deutschlandradio.
Es sei wichtig, über die Situation der Lehrbeauftragten zu reden, betont Treiber:
Der Lehrauftrag ist ein Strohhalm, der es einem erlaubt, die Anbindung an eine Universität zu zeigen, der einem Zugang zu anderen Wissenschaftlern erlaubt. Währenddessen bewirbt man sich, publiziert man, schreibt Forschungsanträge und so fort, und das wird nie als eine Zeit wahrgenommen, in der man stecken bleiben darf und stehen bleiben sollte. Nichtsdestotrotz geht ja nicht jede Bewerbung auf, und man ist oft länger in dieser Schleife, als man das vorher plant.
Und deshalb ist es einfach auch wichtig, diese Phase zu thematisieren und den Menschen auch klarzumachen, es geht anderen ähnlich wie euch, und das ist eine Phase, in der wir trotzdem gute Arbeit leisten und gute Arbeitsbedingungen und ein gutes Entgelt einfordern dürfen.
>> zum Interview im Deutschlandradio
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