search expand

Aus Seminararbeiten werden Wikipedia-Artikel

10 Jahre alt ist Wikipedia geworden. Ethnologe (und Informatiker) Nando Stöcklin hat seit 2003 rund 200 Artikel geschrieben und an über 6000 Artikeln mitgearbeitet, lesen wir in der NZZ.

Während er studierte, konnte er ganze Ferienwochen damit verbringen, seine Seminararbeiten in Wikipedia einzubringen, u.a. über Indianer in Nordamerika. Inzwischen setzt er sich Bildungsinformatiker an der Pädagogischen Hochschule Bern wissenschaftlich mit dem Thema Wikipedia auseinander und ist er vom Autor zum «Administrator» aufgestiegen. Er ist auch Verfasser des Buches Wikipedia clever nutzen – in Schule und Beruf.

Die “Wikipedia-Feindlichkeit vieler Lehrer” hält er für “unangebracht”.

>> weiter in der NZZ

>> Nando Stöcklins Blog

SIEHE AUCH:

Interview with Michael Wesch: How collaborative technologies change scholarship

Online: New book on the cultural significance of Free Software

Volkskunde-Studenten entwickeln Wiki über bayrische Bräuche

Ethnographic study: Social network sites are “virtual campfires”

antropologi.info survey: Six anthropologists on Anthropology and Internet

10 Jahre alt ist Wikipedia geworden. Ethnologe (und Informatiker) Nando Stöcklin hat seit 2003 rund 200 Artikel geschrieben und an über 6000 Artikeln mitgearbeitet, lesen wir in der NZZ.

Während er studierte, konnte er ganze Ferienwochen damit verbringen, seine Seminararbeiten in…

Read more

Ethnografie über Liebessuche im Netz

Die ZEIT interviewt die Ethnologin Julia Dombrowski über ihre Forschung auf Dating-Seiten im Netz. Sie promovierte 2009 an der Universität Bremen.

Wie so oft, so fordert ethnologische Forschung Voruteile heraus – in diesem Falle auch die Vorurteile der Forscherin:

Ich war wirklich überrascht, wie rational die Gründe für die Partnersuche im Internet einerseits sind, und wie emotional die Kontakte andererseits sind. Online-Dating ist keineswegs oberflächlich. Ich hätte vor der Untersuchung nicht an eine solche Gefühlsintensität beim Online-Dating geglaubt, was Freude, Enttäuschung und Ablehnung angeht.
Außerdem fand ich erstaunlich, dass die Leute so reflektiert mit den Partnerbörsen im Netz umgehen. Ich dachte, das würde alles wesentlich ungefilterter, undurchdachter passieren.

>> weiter in der ZEIT

Im Januar 2011 erscheint ihr Buch Die Suche nach der Liebe im Netz: Eine Ethnographie des Online-Datings

Für die unter uns, die sich auf solchen Seiten eine Weile aufgehalten haben, ist diese “Rationalität” nicht besonders erstaunlich. Erstaunt war ich dagegen von den konservativen (Familien-)Werten, die auf vielen Profilen kommuniziert wurden.

AKTUALISIERUNG: Interview mit Julia Dombrowski in der Sueddeutschen (14.2.2011)

SIEHE AUCH:

Anthropological research: Online dating as disappointing as the real-life dating scene

Sexual anthropologist explains how technology changes dating, love and relationships

Researched the sexual revolution in Iran

Die ZEIT interviewt die Ethnologin Julia Dombrowski über ihre Forschung auf Dating-Seiten im Netz. Sie promovierte 2009 an der Universität Bremen.

Wie so oft, so fordert ethnologische Forschung Voruteile heraus - in diesem Falle auch die Vorurteile der Forscherin:

Ich…

Read more

Netnografie: Marktforscher als Möchtegern-Ethnologen

Andrea Kamphuis schreibt im Wissenschaftsmagazin Spektrumdirekt über eine Netnografie-Tagung in Köln.

Netnografie? Sie erklärt den lesern die Forschungsrichtung / Methode so:

Computermaus statt Tropenhelm – Ethnologen von heute treffen ihre Forschungsobjekte nicht mehr nur in abgelegenen Weltgegenden. Ja, sie treffen sie nicht einmal mehr in der realen Welt. Denn wer sich hierzulande den Apple-Usern oder der Hobbydichterszene nähern will, muss zwangsläufig ins Netz. Hier kommunizieren Sub- und Fankulturen wie Punks oder Star-Trek-Anhänger, hier tauschen sich Konsumenten aus.

Netnografie ist bei Marktforschern beliebt. Sie erkunden das Netz als seien sie Ethnologen. Doch wirklich ethnologisch gehen viele von ihnen nicht vor, so Kamphuis. “Überhaupt wurde in keinem der vier beim Netnocamp vorgestellten Projekte ein strikt netnografischer Ansatz im Sinne einer aktiv teilnehmenden Beobachtung und einer Immersion in die jeweilige Onlinegemeinschaft verfolgt”, schreibt sie.

Ausserdem: Brauchen wir Netnografie als eigenes Feld, wo doch die Unterscheidung in offline und online ohnehin fragwürdig ist? Ist sie nicht längst Teil anderer Disziplinen?

>> weiter in Spektrumdirekt

Interessant: Die Konferenz ist – im Gegensatz zu Ethnologiekonferenzen – gut im Netz aufbereitet worden. Auf der Webseite der Konferenz http://www.netnocamp.de/index.php gibt es Links zu mehreren Berichten der Konferenzteilnehmern und Infos zu Netnografie

SIEHE AUCH:

Virtual Armchair Anthropology: Trend Watching Fieldwork Online

“YouTube ist der Pulsschlag unserer Kultur” – jetzt.de interviewt Michael Wesch

Studiert indianische Mythen im Netz

Exploring the honor culture of social media

Ethnographic study: Social network sites are “virtual campfires”

Cyberanthropology: “Second Life is their only chance to participate in religious rituals”

Feldforschung im Internet

Andrea Kamphuis schreibt im Wissenschaftsmagazin Spektrumdirekt über eine Netnografie-Tagung in Köln.

Netnografie? Sie erklärt den lesern die Forschungsrichtung / Methode so:

Computermaus statt Tropenhelm – Ethnologen von heute treffen ihre Forschungsobjekte nicht mehr nur in abgelegenen Weltgegenden. Ja, sie treffen sie…

Read more

Tote Links im Journal Ethnologie

Journal Ethnologie, eine der wenigen Ethnologiezeitschriften, die an die breite Öffentlichkeit gerichtet ist, hat seine Webseite neugestaltet und dabei vergessen an seine Leser zu denken. Bisherige Links funktionieren nicht mehr.

Wie so oft, wenn Webseiten aufgepeppt werden oder eine neue Publikationsloesung gewählt wird, ändern sich die URLs, die Webseitenadressen der Artikel. Viele Webmaster vergessen, dass Webseiten keine Inseln sind, sondern Teil eines weltweit verbundenen Netzes. Wir alle bookmarken Webseiten, linken zu ihnen, wenn wir über sie bloggen, darüber diskutieren oder in wissenschaftlichen Arbeiten sie als Quelle angeben.

Zum Beispiel führen nun alle Links in einer meiner letzten Beiträge über Journal Ethnologie nicht mehr zu den jeweiligen Artikeln, sondern, da sich die Adresse geaendert hat, auf die Vorderseite des Magazins. Viel Spass beim Suchen der Texte!

Was hätten die Webmaster von Journal Ethnologie tun sollen? Eine Weiterleitung einrichten! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, solche Weiterleitungen einzurichten (Beispiel).

Tote Links sind ein grosses Problem in Netz. Zum Beispiel sind meine Einführungstexte zur Wirtschaftsethnologie und den Inuit (geschrieben vor meiner Abschlusspruefung in 2001) unbrauchbar geworden, da die meisten Links ins Leere führen. Auch viele Texte, über die ich auf antropologi.info gebloggt habe, sind nicht mehr auffindbar.

Journal Ethnologie, eine der wenigen Ethnologiezeitschriften, die an die breite Öffentlichkeit gerichtet ist, hat seine Webseite neugestaltet und dabei vergessen an seine Leser zu denken. Bisherige Links funktionieren nicht mehr.

Wie so oft, wenn Webseiten aufgepeppt werden oder eine neue Publikationsloesung…

Read more

Volkskunde-Studenten entwickeln Wiki über bayrische Bräuche

Zum 1. Mai soll es online gehen: In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege entwickeln Augsburger Studenten ein Brauch-Wiki, ein Online-Lexikon, an dem zukünftig jeder mitschreiben kann, schreibt die Welt am Sonntag.

Ethnologin Margaretha Schweiger-Wilhelm, die das Projekt leitet, meint mithilfe dieses Wikis könne eine Datenbank entstehen, wie sie mit den herkömmlichen Methoden der Feldforschung niemals möglich wäre. Sie hofft, dass so ein möglichst wirklichkeitsnahes Bild der Brauchtumslandschaft entstehen kann.

Denn der Wissenschaft, ebenso bestehenden Brauchtumslexika im Internet, fehle oft der Bezug zur Gegenwart, die Beschreibungen seien “sehr reproduktiv”, sagt Michael Richter vom Heimatverein für Landespflege. “Bräuche sind aber nichts Statisches, sie verändern sich permanent, das soll das Projekt deutlich machen.”

“Es gibt so viele Leute, die im Internet schreiben”, sagt Seminarteilnehmerin Luisa Berger. “Das wird auch für die Bräuche funktionieren.”

Die Studenten im Volkskunde-Seminar schreiben gleichzeitig wissenschaftliche Artikel über bayerische Bräuche – auch neueren Datums.

>> weiter in der Welt am Sonntag

SIEHE AUCH:

Musikethnologie des Alphorns – neue Multimedia-Webseite

“Mediterranean Voices” – Ethnologen mit neuer Multimedia-Datenbank im Netz

Interview with anthropologist Michael Wesch: How collaborative technologies change scholarship

Another way of doing fieldwork: Developing websites with your informants!

Online: New book on the cultural significance of Free Software

Zum 1. Mai soll es online gehen: In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege entwickeln Augsburger Studenten ein Brauch-Wiki, ein Online-Lexikon, an dem zukünftig jeder mitschreiben kann, schreibt die Welt am Sonntag.

Ethnologin Margaretha Schweiger-Wilhelm, die das Projekt leitet, meint…

Read more