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Leben in der Wüste – Ausstellung über 12 Jahre Afrika-Forschung

“Im Schatten der Akazie” heisst eine Ausstellung des transdiziplinären Forschungsprogrammes “Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika” der Universität Köln. Dokumentiert werden der Lebensraum Wueste, Klimawandel, Kampf um Naturressourcen, Globalisierung und ihr Einfluss auf lokale Wirtschaftssysteme, meldet die Neue Rheinische Zeitung.

Michael Bollig, Direktor des Instituts für Völkerkunde in Köln und Sprecher des Programmes, kritisiert die Berichterstattung ueber die Folgen des Klimawandels. Bekannterweise werden jede Laender, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, besonders in Afrika, am härtesten betroffen sein.
Es fehle dort jeder Hinweis darauf, dass die Menschen höchst innovativ mit diesen immensen Herausforderungen umgehen.

>> zum Bericht in der Neuen Rheinischen Zeitung

>> zur recht informativen Webseite des Forschungsprogrammes

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Global Migrants For Climate Action – Migrants organize to fight climate change

Wissensintensiver Alltag in der Wüste

How to survive in a desert? On Aboriginals’ knowledge of the groundwater system

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Tierethnologen erforschen die Psyche von Elefanten

Tierethnologen? Irene Jung im Hamburger Abendblatt schreibt von Psychologen und Ethnologen an der Oregon State University, die das schwierige Verhaeltnis zwischen Elefanten und Menschen studieren. Die Elefanten werden immer mehr von den Menschen bedraengt und reagieren darauf mit Aggression. “Das ganze Verhältnis zwischen Elefanten und Menschen hat sich dramatisch verändert”, sagt die Psychologin Gay Bradshaw.

Es gibt bereits ein Wort fuer dieses Phaenomen: Human-Elephant-Conflicts (H.E.C) und viele Webseiten zum Thema.

Wir lesen:

“Jahrzehntelang haben Elefanten Dezimierung durch Jagd und Wilderei erlebt, sind aus Revieren vertrieben worden. Das hat das feine Netz familiärer und sozialer Beziehungen unterbrochen, in dem junge Elefanten aufwachsen und mit dem Elefantenherden regiert werden. Was wir heute erleben, ist nicht weniger als der Kollaps der Elefantenkultur”, schreibt der Autor und Verhaltensforscher Charles Siebert.

Die aus Uganda stammende Tier-Ethnologin und Wildlife-Beraterin Eva Abe zieht eine klare Parallele zwischen besonders auffälligen jungen Elefantenbullen und menschlichen Kindersoldaten in afrikanischen Bürgerkriegsgebieten. “Wir haben mehr als 200 Flüchtlingscamps in Nord-Uganda. Es gibt dort kaum Erwachsene. Es sind Camps voller Kinder, ohne Eltern und Großeltern, ohne Schulen, ohne Infrastruktur. In diesen Camps werden Kindersoldaten rekrutiert. Sie haben nichts anderes.”

>> weiter im Hamburger Abendblatt

MEHR DAZU:

The elephants are going mad (Toronto Star / New York Times, 19.11.06 – aktualisiert mit Kopie)

Meitamei Ole Dapash: Coexisting in Kenya The Human-Elephant Conflict (Animal Welfare Institute Quarterly 2002)

Papers von der Human-Elephant Conflict Working Group

Human-Elephant-Conflicts in Asia (Wildlife Conservation Society)a

Mitigating Human-Elephant Conflict in the Mara Ecosystem, Kenya (Projekt des Department of Anthropology, University of Kent)

Tierethnologen? Irene Jung im Hamburger Abendblatt schreibt von Psychologen und Ethnologen an der Oregon State University, die das schwierige Verhaeltnis zwischen Elefanten und Menschen studieren. Die Elefanten werden immer mehr von den Menschen bedraengt und reagieren darauf mit Aggression. "Das…

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Wissensintensiver Alltag in der Wüste

Ethnologen neigen bekanntlich dazu, andere Gesellschaften exotischer dazustellen als sie eigentlich sind. In Zeitungsartikeln stehen oft Steretypien Schlange. Anders in diesem Beitrag von Cornelia Brück im Main-Rheiner ueber Ethnologen Nikolaus Schareika, der in der Kinder-Uni ueber den Alltag in der Wueste berichten wird.

Zwei Jahre lang hat der Ethnologe bei den Wodaabe im Staate Niger gelebt und ist mit ihnen und ihren Rinderherden umhergezogen.

Wir lesen:

Bei der Tierhaltung und Arbeit konnte der Ethnologe seinen Gastgeber nicht helfen, denn “das Leben in der Sahelzone setzt Fertigkeiten voraus, die man nicht von heute auf morgen erwerben kann”. Welche Stelle im Busch ist günstig für ein Camp? Wie behandele ich ein krankes Tier mit einem Brandeisen? Ist das Risiko, die Tiere zum Tschadsee zu führen, vertretbar oder nicht? Diese und ähnliche Fragen bestimmen den Alltag der Wodaabe und es braucht viel Erfahrung, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Kinder sind ein Teil dieser nomadischen Lebenswelt und werden schon früh mit einbezogen. “Sie holen Wasser oder treiben auch schon mal als Dreijährige die Kälber nach Hause”, berichtet Dr. Schareika. “Ihre Schule ist der Busch, nicht schriftliches Wissen, sondern praktische Erfahrung bereitet sie auf das Leben in einem Dürregebiet vor.”

Die Wodaabe sind hier nicht “eine andere Kultur”, sondern Menschen, die mit einer anderen Wissenstradition gross geworden sind. Der Ethnologe zeigt dass ihr Leben genauso wissensintensiv ist wie der Alltag von IT-Experten.

>> weiter im Main-Rheiner

UPDATE: >> Bericht ueber den Vortrag

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Neues Buch: Wie der Tsunami das Leben in „meinem“ indischen Dorf veränderte

Ethnologin Hilde K. Link lebt seit acht Jahren zwischen ihren Arbeitsplätzen in München und Chinna-mudaliyarchavadi – „ihrem“ Dorf in Tamilnadu, Südostindien. Auch am Tag der großen Flutkatastrophe war sie dort. In ihrem neuen Buch “Nach der großen Flut. Wie der Tsunami das Leben in „meinem“ indischen Dorf veränderte” beschreibt sie, das Katastrofenhilfe nicht so einfach, wie viele es gerne hätten. Darauf macht uns Wolfgang Wohlwendt auf ethno::log aufmerksam:

Bei allem guten Willen, welchen die Leute hinter diesen Aktionen haben, vergessen sie häufig , dass die Betroffenen zwar Opfer sind aber alles andere als unselbständig und unwissend um die beste Strategie wie ihre Probleme zu lösen sind.

Link zeigt auch auf, schreibt Wohlwendt, wie der Ausnahmezustand die betroffenen Menschen zum Umdenken bringt und Wertvorstellungen verändert.

>> weiter bei ethno::log

Webseite des Hilfsprojektes

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Die Chanten bangen um Taiga und Tundra. Ölfirmen bedrohen ihre Lebensgrundlage

Ethnologin Vera Thümmel, Rheinischer Merkur

Die Chanten, der indigenen Bevölkerung Westsibiriens – zählt zu den „kleinen Völkern des Nordens“, wie sie auf Russisch genannt werden. Viele leben an den unzähligen Nebenarmen des Ob, der zu den größten Flüssen der Erde zählt und wie eine Ader das gesamte Territorium der Westsibirischen Tiefebene durchzieht. Doch Hecht, Stör und sibirischer Weißlachs haben es hier nicht mehr so gut wie einst. Taiga und Tundra sind getränkt vom Erdöl. Über die Hälfte des russischen Erdöls wird in Westsibirien, im autonomen Bezirk der Chanten und Mansen, gefördert.

Mitte der neunziger Jahre raste Westsibirien mit mehr als 3100 registrierten Unfällen einer Ökokatastrophe entgegen. Eine starke Protestbewegung unter der indigenen Bevölkerung schaffte es, neue Rechte und Gesetze sowie eine Vertretung in der staatlichen Duma und der Duma des autonomen Bezirks durchzusetzen und die Tragödie abzuwenden. Kulturzentren und Museen wurden eröffnet, Kulturfestivals und internationale Forschungsprojekte finanziert.

Beträchtliche Teile der veralteten Ölleitungen wurden jedoch bisher nicht erneuert. Die Importmenge hat sich in den letzten Jahren sogar erhöht, ungeachtet der Verschmutzung und Probleme, die es bewirkt. >> weiter

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Indigenous Russians Unite Against Oil and Gas Development
Die Mari in Russland: Die kleinen Leute aus dem Wald

Ethnologin Vera Thümmel, Rheinischer Merkur

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