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Open Access Konferenz in Wien: Wissenschaftler für freien Zugang zu Wissen

“Seit einigen Jahren propagiert die internationale “Open-Access”-Bewegung den freien, kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Artikeln – abseits kostenpflichtiger Wissenschafts-Journale”, schreibt die Wiener Zeitung in einem Bericht über eine Konferenz, die kuerzlich in Wien stattgefunden hat.

Viele unter uns haben sich geärgert über inhaltslose Seiten von Instituten und über Loginboxen von wissenschaftlichen Zeitschriften, deren Abonnement sich immer weniger Institute und Bibliotheken leisten können. Warum wird das Netz nicht dazu genutzt wozu es da ist – zur Verbreitung von Information? Niemals zuvor war dies so einfach wie jetzt.

Die Wiener Zeitung zitiert Kognitionswissenschaftler Stevan Harnard. Ihm zufolge werden nur 15 Prozent der insgesamt 2,5 Mill. Artikel von den Wissenschaftern selbst archiviert und öffentlich ins Netz gestellt – und das, obwohl 92 Prozent der Zeitschriften nichts gegen dieses “self-archiving” haben. Jeder publizierte Artikel sollte “kostenlos, sofort, dauerhaft und im Volltext online jedermann im Internet zur Verfügung gestellt werden”. Das seit das Ziel der “Open Access”-Bewegung.

Wieso sind die Wissenschaftler so zögerlich? Harnard vermutet ein Elfenbeinturm-Denken: “Wissenschafter sind Mönche. Sie arbeiten an einem Problem und wenn sie die Lösung haben, verschwinden die Unterlagen im Schreibtisch und sie wenden sich der nächsten Fragestellung zu”.

Daher scheint die Forscher auch nicht zu beeindrucken, dass
sie weder gelesen noch zitiert werden. Im Artikel wird eine Studie erwähnt. Die Zitierraten von Artikeln, die von den Forschern selbst online gestellt wurden, seien zwischen 50 und 300 Prozent höher als vergleichbare Arbeiten, die ausschließlich in Zeitschriften erschienen waren. “Das ist astronomisch, wenn man bedenkt, dass die meisten Artikel, rund 55 Prozent, überhaupt nicht zitiert werden”, so Harnard. >> zum Artikel in der Wiener Zeitung

Erfreulicherweise ist die Open Access Bewegung am Wachsen, wozu sicher auch die steigende Anzahl von bloggenden Ethnologen beiträgt

SIEHE AUCH:

Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen (pdf)

Open Access Nachrichten auf netbib.de – weblog

Kerim Friedman: Open Source Anthropology: Concerns over the ethnical dilemmas involved in producing knowledge about the “other” have radically changed how anthropologists conduct research and write ethnographies. Unfortunately, they have not changed how we publish

Alex Golub: Making The Electronic Text Cannonical: Fragments Towards An Open Source Anthropology

Marshall Sahlins wants to make the Internet the new medium for traditional pamphleteering (Creative Commons)

Anthropologists have the opportunity to take part in shaping a new culture of sustainable access to scholarly information (Anthropology News October 2004)

weitere Links im mehrsprachigen antropologi.info Spezial: Open Access Anthropology

"Seit einigen Jahren propagiert die internationale "Open-Access"-Bewegung den freien, kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Artikeln - abseits kostenpflichtiger Wissenschafts-Journale", schreibt die Wiener Zeitung in einem Bericht über eine Konferenz, die kuerzlich in Wien stattgefunden hat.

Viele unter uns haben sich geärgert über…

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Open Access – Geisteswissenschaftler noch unwissender als Naturwissenschaftler

Matthias Spielkamp, Immateriblog.de

(via netbib weblog) Open Access ist unter Wissenschaftlern weitgehend unbekannt, wobei die Geisteswissenschaftler noch unwissender sind als die Naturwissenschaftler. Open Access bekannt zu machen ist das beharrliche Bohren dicker Bretter, wobei es vor allem darum gehen muss, Anreize zu schaffen, die Wissenschaftler dazu bringen, ihre Publikationen öffentlich zugänglich zu machen. So kann man meiner Ansicht nach die wichtigsten Ergebnisse des Arbeitstreffens zu Open Access zusammenfassen, das gestern und heute in Göttingen stattgefunden hat. >> weiter

SIEHE AUCH:
Artikelsammlung Open Access Anthropology (mehrsprachig)

Matthias Spielkamp, Immateriblog.de

(via netbib weblog) Open Access ist unter Wissenschaftlern weitgehend unbekannt, wobei die Geisteswissenschaftler noch unwissender sind als die Naturwissenschaftler. Open Access bekannt zu machen ist das beharrliche Bohren dicker Bretter, wobei es vor allem darum gehen muss, Anreize…

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Besitz und Eigentum: Offener Zugang zu Land, Wissen und Kultur?

Christopher Hann, Max Planck Institut für ethnologische Forschung, Halle/Saale

Die Forschungsgruppe “Besitz und Eigentum” des Max-Planck-Instituts für ethnologische Forschung richtet ihr Hauptaugenmerk auf die enttäuschenden Ergebnisse des Dekollektivierungsprozesses auf dem Land in den postsozialistischen Staaten.

Die Gruppe macht Gebrauch von einem Modell, das von Kollegen in der Rechtsethnologie entwickelt wurde. Dieses Modell kann auch auf dem Gebiet des geistigen Eigentums angewendet werden, , zum Beispiel wenn indigene Gruppen Ansprüche auf einzigartiges “kulturelles Eigentum” erheben. Jüngste Aufrufe, Wissen frei zugänglich zu machen, verweisen auf ähnliche Problemstellungen. >> weiter

Christopher Hann, Max Planck Institut für ethnologische Forschung, Halle/Saale

Die Forschungsgruppe "Besitz und Eigentum" des Max-Planck-Instituts für ethnologische Forschung richtet ihr Hauptaugenmerk auf die enttäuschenden Ergebnisse des Dekollektivierungsprozesses auf dem Land in den postsozialistischen Staaten.

Die Gruppe macht Gebrauch von einem Modell,…

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Open Access – Freies Wissen für jedermann bald im Netz?

FAZ

Immer mehr Forscher, Bibliothekare, Autoren und Wissenschaftsmanager gehen auf die Barrikaden. Sie beklagen die ihrer Ansicht nach zu hohen Kosten wissenschaftlicher Zeitschriften sowie die Monopolstellung der Fachverlage bei der Verbreitung von Forschungsergebnissen.

In einigen Jahren, so ihre Vision, soll ein Großteil der Fachliteratur für jedermann kostenlos und frei über das Internet zugänglich sein, begutachtet, aufbereitet und archiviert von den Wissenschaftlern selbst.

„Open Access” heißt das Schlagwort, das durch die Berliner Erklärung großer europäischer Forschungsorganisationen vor einem Jahr starke Unterstützung erfahren hat, aber für viele Verlage mittlerweile zum Reizthema geworden ist. >> weiter

SIEHE AUCH
Nettbib Weblog – Open Access Nachrichten
Mehr Texte zum Thema auf English

FAZ

Immer mehr Forscher, Bibliothekare, Autoren und Wissenschaftsmanager gehen auf die Barrikaden. Sie beklagen die ihrer Ansicht nach zu hohen Kosten wissenschaftlicher Zeitschriften sowie die Monopolstellung der Fachverlage bei der Verbreitung von Forschungsergebnissen.

In einigen Jahren, so ihre Vision, soll ein Großteil…

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