Ethnomedizin Studentenfortbildung Medizinethnologie 2009/2010
Die nächste Fortbildung ist vom 09.-11.Oktober 2009
Programm
Das Herz und seine heilenden Pflanzen - über die Rolle des Herzens bei traditionellen Völkern und in der modernen Zivilisation
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind trotz aller Fortschritte der modernen Medizin die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Ist der für die heutige Lebensweise typische Stress dafür verantwortlich> Oder ist die Ursache in falscher Ernährung, Fehlprogrammierungen der Psyche oder schädigenden Mikroorganismen zu suchen> Verstehen wir das Herz und seine Funktion nicht mehr richtig> Fest steht, dass man bei traditionellen Völkern und in den Zeiten vor der Industrialisierung Herzerkrankungen im modernen Sinn kaum kannte. Als »Herzmedizin« dienten dort Pflanzen, die auf der geistig-seelischen Ebene wirkten und das Herz wieder fröhlich machten. Neben diesen traditionellen, alten Herzpflanzen werden aber auch die pflanzlichen Mittel der modernen Kardiologie vorgestellt, wie Fingerhut (Digitalis), Maiglöckchen (Convallaria) oder Strophanthus.
Referent: Dr. phil. Wolf-Dieter Storl (Ethnobotaniker & Kulturanthropologe)
Duga - eine traditionelle Zeremonie aus dem kolumbianischen Amazonasgebiets
Eine Duga wird durchgeführt, wenn wichtige Dinge zu besprechen sind, um Krankheiten zu heilen, Mythen zu erzählen und um Konflikte im zwischenmenschlichen Bereich zu lösen. In dieser Zeremonie wird mit dem Pflanzengeist des Tabaks (Nicotiana rustica) in Form einer alchemistisch verarbeiteten Paste (Ambil) gearbeitet. Diese Paste übt eine subtile Wirkung auf das Sprachzentrum des Gehirns aus, wodurch nach schamanischer Auffassung Verständigung in Wahrheit entsteht oder, wie die Witoto sagen, das Wort versüßt wird. Der Tabak fördert einen Bewusstseinszustand, in dem Herz und Verstand verbunden werden und somit Worte klar formuliert werden können. Fabio Ramirez wird während der Duga auch mit den Pflanzengeistern der Engelstrompete und mit anderen Medizinalpflanzen der Schamanen des kolumbianischen Urwaldes vertraut machen. Dabei geht es aber nicht um die Einnahme der Pflanzen, sondern um eine Annäherung an deren Wesenheiten.
Referent: Dr. med. Fabio Ramirez, Kolumbien (Arzt und Ethnomediziner)
Medizin in matriarchalen Gesellschaften
Cécile Keller bietet eine Einführung in die "Matriarchale Medizin". Diese Medizin ist ganzheitlich und basiert auf Erfahrungswissen matriarchaler Gesellschaften. Auch heute gibt es noch lebende Kulturen in aller Welt, die das Wissen und die Anwendung dieser Heilweise weitergeben. Die Begriffe von Gesundheit und Krankheit unterscheiden sich wesentlich von der Auffassung der westlichen Schulmedizin und somit auch die Prinzipien und Wirkungsebenen von Heilung. Das Heilwissen und die Heilrituale in diesen Gesellschaften liegen weitgehend in den Händen der Frauen. Schamaninnen sind die ältesten Heilerinnen in matriarchalen Gesellschaften.
Referentin: Dr. med. Cécile Keller (Frauenärztin und Co-Leiterin an der Internationalen Akademie HAGIA)
Dem Geist auf die Sprünge helfen mit Naturheilkunde logisches Denken und Kreativität unterstützen
Wir leben in einer Zeit, in der geistige Beweglichkeit zum Überleben immer wichtiger wird. Naturheilmittel bieten eine Möglichkeit, die geistigen Fähigkeiten des Menschen zu unterstützen, um zum Beispiel die Lernfähigkeit anzuregen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und um angstfrei mündliche Prüfungen oder Vorstellungsgespräche zu bestehen. Max Amann wird uns einzelne Pflanzen vorstellen und praktische Rezepte aus der Phytotherapie und Homöopathie erläutern, mit denen man seine geistigen Fähigkeiten besser ausloten kann.
Referent: Dr. rer. nat. Max Amann (Diplomchemiker und Heilpraktiker)
Nähere Informationen zum Programmplan und über unsere ReferentInnen finden Sie auf unserer Homepage: Studentenfortbildung
Wir freuen uns auf eine fruchtbare, inspirierende Arbeit mit Ihnen im ETHNOMED-Studenten-Team.
ETHNOMED Fortbildungen e.V.
E-Mail: studenten@institut-ethnomed.de
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