"Praktikum" bei Naturvolk
Hallo,
Ich weiss nicht, ob ich hier richtig bin mit dieser Frage.
Jedenfalls würde ich gerne zumindest für einige Zeit (ein Monat oder länger) bei einem Naturvolk leben.
Welcher Stamm, der offen gegenüber "Praktikanten" ist, würde folgende Kriterien am ehesten erfüllen(>):
- nomadisch- oder halb-nomadisch lebend
- tolerant und ein Minimum an Aberglauben
- ernähren sich mit viel Gemüse
Mit herzlichem Dank im Voraus für jegliche Informationen und Hinweise!
Vital
"Praktikum" bei Naturvolk
Naja, also Naturvölker gibt es nicht. Der Begriff ist sowohl romantisierend als auch rassistisch.
Mehr Info siehe u.a. hier:
http://www.antropologi.info/blog/ethnologie/2008/wie_findet_man_naturvolker
"Praktikum" bei Naturvolk
» Naja, also Naturvölker gibt es nicht. Der Begriff ist sowohl romantisierend
» als auch rassistisch.
» Mehr Info siehe u.a. hier:
»
» http://www.antropologi.info/blog/ethnologie/2008/wie_findet_man_naturvolker
»
» http://www.survivalinternational.de/ueberuns/terminologie
Danke für die Links!
Dass ein Wort, welches aus "Natur" und "Volk" zusammengesetzt ist, romantisierend und rassistisch sein soll, wundert mich doch sehr.
Zum Einen sind doch alle Völker, bzw. deren Individuen, Teile der Natur - der Unterschied liegt nur darin, dass die Einen mit der Natur leben, und die Anderen gegen sie.
Und zum Anderen, wie kann ein Begriff, der unterschiedliche Rassen in sich vereint, rassistisch sein> - und "romantisierend" finde ich allemal positiver als z.B. "instrumentalisierend".
Ich habe den Begriff "Naturvolk" bewusst verwendet, weil er das was ich suche am Besten ausdrückt: Ein Volk, welches (ausschliesslich) mit der Natur lebt.
Die alternativen Begriffe, wie "Indigene Völker", "autochthone Völker" oder "Ureinwohner" sind insofern ungenau, als dass sie auch Menschengruppen beinhalten, welche inzwischen auch nicht mehr alleine mit der Natur leben.
"Praktikum" bei Naturvolk
Der Kollege kann halt auch nur darauf hinweisen, dass die Bezeichnung aus fachlicher Perspektive ein Topfen ist. Was du daraus machst bleibt dir selbst überlassen. Ich persönlich würde eher zu "Shamanen Urlaub aus dem Katalog" raten. Es verunglücken immer wieder touristen die nicht auf Baumhäuser klettern können, etc. - kein schöner Anblick. - Ja, Tourismus findet man auch im letzten "Busch" Es wird also schwer irgendwas "unberührtes" zu finden. -> Authentizität, spannendes Thema - besonders bei dem ganzen Öko Boom derzeit.
Wenn's weniger esotherisch sein soll beim reisen, kanns auch gerne ein Entwicklungshilfe Projekt sein. - Auch nicht ganz unproblematisch, aber man kommt ganz gut mit "locals" in Konakt. Hier kann es aber auch schon zu Verstörungen kommen z.B. der Wilde mit Lendenschurz und Kettensäge :lol3: Oder staatliche Hilfsscherrifs, die deine Hütte mal schnell mit DDT desinfizieren wollen. Man sollte sich auch darüber im klaren sein, dass man in entlegenen GEbieten eher eine Belastung für die Locals dar stellt, da die meistens alle Hände voll zu tun haben auf einen aufzupassen. - Das fängt aber auch schon bei Hilfsorganisationen in urbanen Gegenden an.
Die Namenskritik gabs ja schon, aber ich darf auch noch auf "Die Natur" hinweisen. Da gibt es sicher diverse Weltbilder. Aber selbst historische Gesellschaften hatten einen gewissen Blick auf das was wir Natur nennen. Soll heißen, ein gewisser Bereich wird besonders behandelt, z.B. heilige Haine (Garden Eden). Andere Bereiche können blinde Flecken haben und "Natur" schädigen z.B. Überjagung. Der unterschied ist nur, dass diese Schäden in kleineren Gemeinschaften kaum auffallen - während ein 80 Meter hoher Schaufelradbagger mehr platt machen kann. Es ist schwer genug zu sagen was wo unter Natur verstanden wird, zumal auch hier ein reger Ideenaustausch statt findet z.B. Export von Umweltschutzmaßnahmen.
Sorry, aber die heile Welt findest du nur in der Eso Abteilung der nächsten Buchhandlung. Und das "wir" so penetrant darauf aufmerksam machen liegt daran, dass sehr viel Schindluder mit diesen romantischen Vorstellungen getrieben wurde und wird.
"Praktikum" bei Naturvolk
Entschuldige bitte, dass ich das hier so als Kommentar hineinstelle, denn ich kenne mich in Euerem Forum nicht gut aus. Es wäre aber toll, wenn du das irgendwo hinstellen könntest, wo es mehr Ethnologiestudenten sehen könnten. Wir suchen für einen internationalen Sammelband gut recherchierte Studien bei traditionellen Heilern und die Darstellung des Heilungsansatzes. Wir sind in der Vorbereitung eines Buches "Die Weisheit des Heilens - Von der Ethnomedizin zur Ganzheitsmedizin" und hier sollen im Anfang verschiedene Heilmethoden aus verschiedenen ursprünglichen Kulturen vorgestellt werden. Später beschreiben verschieden Ärzte, Psychologen etc, was hier als Ganzheitsmedizin daraus entstanden ist. Wir freuen uns auf eine Antwort Der link zum Call-for-paper:
https://www.facebook.com/notes/infomed/die-weisheit-des-heilens-von-der-ethnomedizin-zu...
"Praktikum" bei Naturvolk
Erstelle bitte einen neuen Eintrag: http://www.antropologi.info/ethnologie/forum/posting.php>view=mix&category=0