Ivo Bozic, Jungle World
Insgesamt gibt es vier anerkannte »nationale Minderheiten« in Deutschland: Dänen, Friesen, Sinti und Roma sowie Sorben. Die rund 50 000 Dänen sind die einzigen, die mit dem Südschleswigschen Wählerverband eine eigene Partei haben. Während man den Sorben und Friesen zweisprachige Ortsschilder in die Landschaft stellt, wird von der 50 Mal größeren türkischen oder der polnischen Minderheit, aber auch von den Sinti und Roma eine zügige und möglichst vollständige Assimilation verlangt. Für Türken Deutschkurse, für Sorben sorbische Schulen.
Was macht die sorbische oder friesische Kultur so schützenswert? Minderheiten unterscheiden sich von der Mehrheit angeblich durch eine eigene kulturelle Identität. Doch ein kiffender Rastafari aus Neukölln hat sicher weniger kulturelle Gemeinsamkeiten mit dem Mainstream als eine keusche sorbische Kindergärtnerin in Cottbus. Wenn es wirklich um kulturelle Vielfalt geht, wo sind dann die Staatsgelder für Rastafaris, Punks, Skins, Veganer, Opernfreunde, Bayern-München-Fans? >> weiter
(via Abdel Kader im Gaestebuch meiner privaten Homepage)
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