"Kleidung an sich „macht“ nicht den Menschen, aber sie vermittelt in einzigartiger Weise das, was ihr Träger oder ihre Trägerin von sich nach außen geben will", schreibt Annegret Hesterberg de Hernández in einem Text ueber Mode in Mexico in der neuesten Ausgabe der Online-Zeitschrift Journal Ethnologie, die vom Museum der Weltkulturen in Frankfurt herausgegeben wird. Zum Schwerpunktthema Kleidung und Mode international lesen wir im Editorial:
Außerhalb der westlichen Welt scheint es dagegen in unseren Augen keine „Mode“ zu geben. Die Kleidung in Indien, Afrika oder den arabischen Ländern würden wir „Tracht“ nennen und meinen damit eine traditionelle Kleidung, die keinerlei Veränderungen unterworfen ist. Auch scheint es uns, als würde nur die westliche Mode für Individualität, Freiheit und Status stehen, während die „Tracht“ Uniformität, Zwang und Unterordnung ausdrückt. Wenn wir aber über den Tellerrand der westlichen Mode hinausblicken, wird uns bewusst, dass „Mode“ und „Tracht“ keinen Gegensatz bilden, dass auch Tracht Individualität, Freiheit und Status zum Ausdruck bringt.
>> zum Journal-Ethnologie 4/2006
Links aktualisiert 22.10.2022
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