Fastenboom auch ohne Religion
Nicht nur bei Muslimen ist rituelles Fasten beliebt. Vor zehn Tagen hat die christliche Fastenzeit begonnen, in Österreich will laut Umfrage gut jeder Dritte fasten.
Fasten ohne religiöse Motivation ist offenbar auf dem Vormarsch, meldet die Kleine Zeitung. Das Blatt verweist auf Helmut Eberhart vom Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Uni Graz. Er beobachtet einen seit Jahren anhaltenden Wandel “weg von den klassischen katholischen Glaubensritualen". In neuen Fastenritualen würden jedoch religiöse Einzelteile übernommen. Eine ähnliche Entwicklung sehen wir laut Eberhart auch im “Wallfahrtsboom".
Roswitha Orac-Stipperger vom Volkskundemuseum in Graz stimmt ihm zu. “Fasten ist beliebig geworden, unabhängig von der historischen Fastenkultur.”
Religiös motivitiertes fasten gibt es natürlich trotzdem noch unter Christen. “In vielen Familien wird heute noch an die historische Fastenkultur angeknüpft, wie es von der Kirche verlangt wird", sagt sie.
Das Blatt gibt auch Einblick in die Kommerzialisierung des Fastens. Fasten ist Teil des “Wellnesshypes” geworden mit Angeboten wie “Beziehungsfasten” in “Fastenhotels".
Es lohnt sich auch “Fastenblog” zu googeln. Da findet sich einiges.
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