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“Kaum Heimatgefühl” – Ethnologische Studie ueber Lastwagenfahrer

Zwar sind Fernfahrer Tag für Tag im zusammenwachsenden Europa unterwegs – vom Nordkap bis Palermo, von Moskau bis Portugal. Ein europäisches Heimatgefühl stellte sich aber nur bei den wenigsten ein, sagte der Tübinger Ethnologe Reinhard Johler bei einem Symposion in Salzburg zum Thema “Ferne Heimat – Nahe Fremde. Bei Dichtern und Nachdenkern”, meldet der orf. Johler sagt ueber die Fernfahrer:

Diese Europa-Professionellen – nicht die Bürokraten, nicht die Politiker, sondern die im Alltag damit konfrontiert worden sind – wissen, wovon sie sprechen. Es ist natürlich ein Europa mit großen Widerständen – auch in ihnen selbst -, weil es eben nicht das tolle Europa ist, das einem versprochen worden ist. Es ist nicht das grenzenlose Europa, es ist nicht das Europa der Annäherung, es ist nicht ein Europa des Verstehens, sondern es ist in Vielem ein Europa, das sich geographisch näher kommt, aber das sich missversteht und aufeinander prallt.

>> zum Beitrag im ORF

Zwar sind Fernfahrer Tag für Tag im zusammenwachsenden Europa unterwegs - vom Nordkap bis Palermo, von Moskau bis Portugal. Ein europäisches Heimatgefühl stellte sich aber nur bei den wenigsten ein, sagte der Tübinger Ethnologe Reinhard Johler bei einem Symposion in…

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Neue Magisterarbeit: Interkulturelle Kommunikation Norwegen-Deutschland

“Die Internationalisierung hat in den letzten Jahren z.B. dazu beigetragen, dass die Nachfrage nach Benimmbüchern, die auf Kulturunterschiede zwischen Ländern näher eingehen, deutlich gestiegen ist”, schreibt Stian Aske in der Einleitung seiner Magisterarbeit in Germanistik an der Uni Bergen. Er hat die relevante Literatur zum Thema interkulturelles Management zusammengefasst sowie deutsche und norwegische Geschaeftsleute interviewt.

Er konnte deutliche Unterschiede ausmachen. Norwegen ist als Land demokratischer als Deutschland, daher sind die Leute auch offener fuer Neues, allerdings daher auch softer im Umgangston. Darauf basieren einige der Schlussfolgerungen der Arbeit:

Der direkte deutsche Kommunikationsstil kann von den Norwegern als arrogant und unhöflich, sogar als beleidigend aufgefasst werden.

(…)

Die Norweger haben den Willen zu riskieren und auf den wirtschaftlichen Erfolg zu hoffen, während die Deutschen ein solches Risiko durch eine gründlichere Vorarbeit im Vorfeld vermeiden möchten.

(…)

Den deutschen Geschäftspartnern wird von den norwegischen Informanten eine Unflexibilität unterbreitet, die dazu beiträgt, dass man wenig konstruktiv wird, was auf die hierarchischen Elemente der deutschen Unternehmen zurückgeführt wird.

>> Download der Arbeit (pdf 1,4MB )

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Ethnographisches Wissen in der Organisationsberatung

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Ethnologen: Sizilien ist mehr als Mafia

Die Wissenschaftsredaktion vom ORF fasst einen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift “Current Anthropology” zusammen! Jane Schneider (City University of New York) und Peter Schneider (Fordham University) gehts um ein differenzierteres Bild Siziliens. Ihr Text handelt von der Konstruktion des Mythos Sizilien, an der auch Ethnologen ihren Anteil hatten.

Die Autoren betonen das widerständige Potenzial Siziliens, dessen Wurzeln sich in der Kultur der Handwerker finden lassen. In den Werkstätten der Handwerker haetten sich schon sehr früh so etwas wie Gegenöffentlichkeiten gebildet. >> zum Artikel beim ORF

>> zum Originaltext “Mafia, Antimafia, and the Plural Cultures of Sicily” in Current Anthropology (fuer kurze Zeit in voller Laenge online verfuegbar – allerdings nur uebers Inhaltsverzeichnis, nicht direkt verlinkbar)

Die Wissenschaftsredaktion vom ORF fasst einen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Current Anthropology" zusammen! Jane Schneider (City University of New York) und Peter Schneider (Fordham University) gehts um ein differenzierteres Bild Siziliens. Ihr Text handelt von…

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Integration als Herzensangelegenheit: Radioprojekt überwindet im Balkan Grenzen

NZZ

Jugend- und Alternativradios aus allen Ecken des ehemaligen Jugoslawien haben sich zu einem innovativen Radioprojekt namens Crossradio zusammengeschlossen. Es demonstriert, was in den Gesellschaften Südosteuropas noch ferne Zukunftsmusik ist: die Lust auf neue Horizonte und die Überschreitung eigener Grenzen.

Der einst so kreative und rege Austausch zwischen den Städten im alten Jugoslawien wurde vom Krieg völlig zerstört. «Diese kulturelle und mediale Blockade, die in der Nachkriegszeit vorherrschte, wollten wir unbedingt durchbrechen», meint der diplomierte Ethnologe und Journalist Dejan Ubovic rückblickend. So sollen für junge Menschen, die in den von Stereotypen geprägten Nachkriegsgesellschaften aufwachsen, neue Horizonte und kulturelle Austauschmöglichkeiten eröffnet werden.

Europäische Integration ist für Dejan Ubovic daher ein Gefühl, das von innen kommen muss und nicht von den Politikern von oben herab indoktriniert werden kann. Für ihn muss diese Annäherung zuerst vor Ort und in den Herzen der Menschen geschehen, bevor das Projekt Europa in Angriff genommen werden kann. >> weiter

SIEHE AUCH:
Webseite von Cross Radio (englisch)

NZZ

Jugend- und Alternativradios aus allen Ecken des ehemaligen Jugoslawien haben sich zu einem innovativen Radioprojekt namens Crossradio zusammengeschlossen. Es demonstriert, was in den Gesellschaften Südosteuropas noch ferne Zukunftsmusik ist: die Lust auf neue Horizonte und die Überschreitung eigener Grenzen.

Der einst…

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Euroislam als Kulturphänomen

cafe babel

Der Islam in Europa ist genauso vielgestaltig wie die Ursprungsländer der Gläubigen. Doch wenn Europa versagt, die Einwanderer zu integrieren, verbindet die Religion als Identitätsstifter die Ausgestoßenen >> weiter

Der Artikel ist Teil von cafe babels Dossier Islam in Europa

cafe babel

Der Islam in Europa ist genauso vielgestaltig wie die Ursprungsländer der Gläubigen. Doch wenn Europa versagt, die Einwanderer zu integrieren, verbindet die Religion als Identitätsstifter die Ausgestoßenen >> weiter

Der Artikel ist Teil von cafe babels Dossier Islam in…

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