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Journalisten mit Ethnobrille in Lateinamerika?

In der Jungle World kritisiert Stefanie Kronein anonymer Schreiberling den kulturalisierten Blick des Westens auf Lateinamerika. Der neugewaehlte Praesident Bolivien Evo Morales werde von der europäischen Presse auf einen »Indio« und »Eingeborenen« reduziert:

Er sei ein »Ureinwohner vom Volk der Ayamara«, heißt es beispielsweise in der Berliner Zeitung vom 28.Januar. Überfordert scheinen an diesem Punkt auch linke Medien zu sein. Als »indianischer Führer« bezeichnet Hugo Velarde Morales im Freitag vom 13. Januar. In der Jungle World (4/06) nennt Horst Pankow den neuen Präsidenten Boliviens gar einen »ethno-chauvinistischen Demagogen«. Würde die Ethnobrille abgesetzt, könnte man sehen, dass Morales das genaue Gegenteil eines Ethno-Chauvinisten ist.

(…)

Dass der abschätzig auch »Pullovermann« genannte Morales in der deutschen Presse vorwiegend als »Indio« und nicht als strategisch handelnder »seriöser« Politiker wahrgenommen wird, hat wohl mehr mit dem rassistischen Blick der Europäer als mit der ethnischen Identität von Morales zu tun.

>> weiter in der Jungle-World

Hat Jungle World recht? Hier eine kleine Auswahl?

Bolivien: “Vorbei mit Neoliberalismus” (Vorarlberg online)

Koka für alle! Boliviens neuer Präsident Evo Morales gilt in den Anden als Held und in den USA als Terrorist (Die ZEIT)

Bolivien: Morales kündigt neue Wirtschaftspolitik an (SWR)

Volkes Stimme. Mit Evo Morales haben die bolivianischen Ureinwohner einen der ihren gewählt – nun hoffen sie, dass er seine Versprechen wahr macht (Berliner Zeitung)

Huldvoller Amtsantritt von Evo Morales in Bolivien – Anklänge an ein altes und mächtiges Vor-Inka-Reich in den Anden (NZZ)

Könige des Lumpenproletariats. Nie zuvor hatte Bolivien einen authentischeren Präsidenten als Evo Morales. Er gehört, wie die Mehrheit des Landes, zur indigenen Bevölkerung. (taz)

Leftist claims victory in Bolivia. A leftist candidate from one of Bolivia’s Indian peoples who wants to legalise coca-growing has claimed victory in the presidential election. (BBC)

Coca Farmer Elected President of Bolivia. Evo Morales, first native South American in office (OhMyNews)

Evo Morales: Bolivia’s New President (Global Voices Blog Round-Up)

Evo! So what is controversial about “Evo”? He’s indigenous, a socialist, and emerged as a political leader in coca-growing unions. (Savage Minds)

In der Jungle World kritisiert Stefanie Kronein anonymer Schreiberling den kulturalisierten Blick des Westens auf Lateinamerika. Der neugewaehlte Praesident Bolivien Evo Morales werde von der europäischen Presse auf einen »Indio« und »Eingeborenen« reduziert:

Er sei ein »Ureinwohner vom Volk der Ayamara«,…

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Ethnologin untersucht “Grisi Siknes” – kollektiver Wahnsinn in Schüben

Der Standard

Seit Jahrhunderten befällt die “Grisi Siknes”, ein kollektiver Wahnsinn in Schüben, die indigene Bevölkerung Nicaraguas. Bisher konnte sich die Wissenschaft keinen Reim auf das Phänomen machen. Gerhild Trübswasser, freischaffende Ethnologin aus Wien und von einer dortigen Uni zu Feldforschungen über den Wahnsinn eingeladen, ist mit nicaraguanischen Kollegen nun drauf und dran, der “Grisi Siknes” Rätsel zu lösen: Auslöser dürften äußere soziale Faktoren sein. Die Ursachen des Leidens hingegen reichten weit in die Kolonialzeit zurück. >> weiter

Der Standard

Seit Jahrhunderten befällt die "Grisi Siknes", ein kollektiver Wahnsinn in Schüben, die indigene Bevölkerung Nicaraguas. Bisher konnte sich die Wissenschaft keinen Reim auf das Phänomen machen. Gerhild Trübswasser, freischaffende Ethnologin aus Wien und von einer dortigen Uni zu Feldforschungen…

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Anden-Konflikte: Blutige Spiele oder blutiger Ernst?

Die Presse

Herrschte auf Erden immer und überall Krieg, oder gab es Zeiten und Regionen, in denen Völkerschaften friedlich miteinander auskamen? Das hängt auch vom Auge des Beobachters ab, der entweder seine eigene Position – für gewöhnlich die westliche – unterschwellig heraushebt aus den dunklen Zeiten der barbarischen Völker. Oder der weitab in Zeit und Raum die verlorene Unschuld ortet, die Ethnologin Margaret Mead war ein Beispiel dafür, sie fand das Paradies auf Samoa.

Natürlich hat auch die Archäologie mit dem Problem zu kämpfen, sie steht in Gefahr, die Vergangenheit zu “bellifizieren” oder zu “pazifizieren”. Letzteres gilt vor allem für die Indianer, die vor den Inka im heutigen Peru lebten, die Nasca, die Moche und andere. >> weiter

Die Presse

Herrschte auf Erden immer und überall Krieg, oder gab es Zeiten und Regionen, in denen Völkerschaften friedlich miteinander auskamen? Das hängt auch vom Auge des Beobachters ab, der entweder seine eigene Position - für gewöhnlich die westliche - unterschwellig…

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Bilder und Erfahrungen einer Feldforschung bei den Warao in Venezuela

Es gibt durchaus Ethnologen, die mit einer informativen Homepage (die also nicht nur aus einer Aufzaehlung von Papier-Publikationen besteht) im Netz vertreten sind. Es sind nicht viele und die Seiten sind nicht immer leicht zu finden.

Stefanie Herrmann von der Uni Tuebingen hat mehrere Texte und Bilder von ihrer Forschung bei den Warao im westlichen Orinokodelta, Venezuela, ins Netz gestellt

>> zu Stefanie Herrmanns Homepage

>> direkt zu “Bilder und Erfahrungen einer Feldforschung bei den Warao im westlichen Orinokodelta, Venezuela”

>> antropologi.info’s unvollstaendige Uebersicht ueber Ethnologen mit eigener Homepage

Es gibt durchaus Ethnologen, die mit einer informativen Homepage (die also nicht nur aus einer Aufzaehlung von Papier-Publikationen besteht) im Netz vertreten sind. Es sind nicht viele und die Seiten sind nicht immer leicht zu finden.

Stefanie Herrmann von der Uni…

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Ausstellung: Der Kosmos der Canela wird von einem Urbaum getragen

Oberrheinische Presse

Marburg. Zwei Ausstellungen der Völkerkundlichen Sammlung vermitteln Einblicke in den Alltag eines weitgehend unbekannten Indianerstammes sowie in eine afro-brasilianische Religion.

Der inzwischen emeritierte Oldenburger Sportwissenschaftler Professor Dr. Jürgen Dieckert hat in den 80er- und 90er Jahren mit Ethnologen umfangreich über die Canela-Indianer geforscht und im vergangenen Jahr seine Forschungssammlung der Marburger Völkerkunde geschenkt.

Die Ausstellungen finden parallel zum Treffen deutschsprachiger Südamerika- und Karibikforscher unter der Leitung von Professor Dr. Mark Münzel in der Marburger Völkerkunde statt. >> weiter

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Infos zur Tagung in Marburg

Oberrheinische Presse

Marburg. Zwei Ausstellungen der Völkerkundlichen Sammlung vermitteln Einblicke in den Alltag eines weitgehend unbekannten Indianerstammes sowie in eine afro-brasilianische Religion.

Der inzwischen emeritierte Oldenburger Sportwissenschaftler Professor Dr. Jürgen Dieckert hat in den 80er- und 90er Jahren mit Ethnologen umfangreich über…

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