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Die soziale Produktion bösen Verhaltens muss wissenschaftlich untersucht werden

Florian Rötzer, Telepolis

Die Psychologinnen Susan Fiske, Lasana Harris and Amy Cuddy von der Universität Princeton haben nach dem Folterskandal von Abu Ghraib die Forschungsliteratur mit der Fragestellung “Warum normale Menschen feindliche Gefangene foltern” durchgesehen.

Mit dem richtigen oder falschen Kontext könne man, so die Wissenschaftlerinnen, fast jeden Menschen zur Aggression und Gefolgsamkeit bringen. “Gewöhnliche Menschen können ein unglaublich destruktives Verhalten ausüben, wenn ihnen dies durch legitime Autoritätspersonen befohlen wird. … Untergebene machen nicht nur, was ihnen befohlen wird, sondern das, von dem sie denken, dass ihre Vorgesetzten ihnen dies nach ihrem Verständnis der allgemeinen Ziele der Vorgesetzten befehlen würden.”

Die Psychologinnen schlagen vor, dass die soziale Produktion “bösen Verhaltens” weiter wissenschaftlich untersucht werden sollte, um Mittel zu entwickeln, mit denen es sich bessern verhindern lassen könnte – sofern dies wirklich gewünscht wird, müsste man hinzufügen. >> weiter

Florian Rötzer, Telepolis

Die Psychologinnen Susan Fiske, Lasana Harris and Amy Cuddy von der Universität Princeton haben nach dem Folterskandal von Abu Ghraib die Forschungsliteratur mit der Fragestellung "Warum normale Menschen feindliche Gefangene foltern" durchgesehen.

Mit dem richtigen oder falschen Kontext könne…

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Soldaten misshandeln Untergebene – Anmerkungen zu Gewalt und Gesellschaft

Nils Zurawski, Ethnologe (Universität Hamburg), Telepolis

Soldaten haben andere Soldaten misshandelt, gedemütigt, zumindest aber ihre Stellung als deren Ausbilder und Vorgesetzte missbraucht. Der Verteidigungsminister hält diese Männer nicht für würdig, eine Uniform zu tragen, Politiker regen sich auf, sind empört, wollen Aufklärung. Einzelfälle – offenbar nicht.

Gewalt ist in der Bundeswehr nicht nur ein Teil des sozialen Kontextes, sondern das verbindende Element schlechthin. Gewalt entsteht in der Mitte dieser Gruppe. Die Unterwerfung durch Gewalt, das Aufzwingen der ungeschriebenen Gesetze auf die neuen Rekruten – Initiationsriten in die harte Welt der Soldaten sind überall auf der Welt Teil von Armeen. >> weiter

Nils Zurawski, Ethnologe (Universität Hamburg), Telepolis

Soldaten haben andere Soldaten misshandelt, gedemütigt, zumindest aber ihre Stellung als deren Ausbilder und Vorgesetzte missbraucht. Der Verteidigungsminister hält diese Männer nicht für würdig, eine Uniform zu tragen, Politiker regen sich auf, sind empört, wollen…

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Soziologen-Tag: Für Konkurrenz statt Zusammenarbeit mit der Ethnologie

Tagesspiegel

Die Situation ist für Deutschlands Soziologen ungewohnt: Jahrzehnte lang forschten sie weitgehend abseits der Öffentlichkeit. Jetzt geraten sie unverhofft ins Scheinwerferlicht – dank Hartz und Co. Die Reformen bringen die soziale Gerechtigkeit, das Kernthema der Soziologie, wieder ins Gespräch. Beim 32. Soziologentag in München, der heute zu Ende geht, genießen die 2 000 Teilnehmer die neue öffentliche Aufmerksamkeit.

„Wir dürfen die Deutungshoheit über die aktuellen Fragen nicht den Ökonomen und Juristen allein überlassen“, mahnt der Münchner Wolfgang Bonß. „Seit 20 Jahren forsche ich über die Arbeitslosigkeit, aber erst jetzt interessiert sich jemand außerhalb unserer Disziplin für die Ergebnisse“, behauptet Bonß.

Aber auch in anderen Bereichen müsse die Soziologie ihre Position behaupten, ergänzt seine Kollegin Claudia Honegger von der Universität Bern. Die Soziologie dürfe nicht larmoyant ihre Margninalisierung beklagen, sondern sich der Konkurrenz mit der Psychologie, der Ethnologie oder der Pädagogik stellen. „Die haben Themen für sich besetzt, die vor Jahren noch unsere Domäne waren!“ >> weiter

Tagesspiegel

Die Situation ist für Deutschlands Soziologen ungewohnt: Jahrzehnte lang forschten sie weitgehend abseits der Öffentlichkeit. Jetzt geraten sie unverhofft ins Scheinwerferlicht – dank Hartz und Co. Die Reformen bringen die soziale Gerechtigkeit, das Kernthema der Soziologie, wieder ins Gespräch. Beim…

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