Die faz wuenscht sich der neuen Ausstellung des Ethnologischen Museums in Berlin “Neuirland - Kunst der Südsee”. Die Ausstellung scheint mit Vorurteilen aufzuraeumen:
Die Südsee war eines der frühen Forschungsobjekte der Ethnologie - aber das, was viele in ihr sahen, waren eher europäische Wunschprojektionen. Vor allem hat die Vorstellung, auf diesen Inseln „ursprüngliche“, kulturell abgeschlossene, stagnierende Völker zu finden, die keinerlei Außeneinflüssen ausgesetzt waren, wenig mit der Realität zu tun.
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Leider gibt es Tage, da trifft man in den Räumen der Dahlemer Ausstellungen mehr Wärter als Besucher, und man wünschte sich, ein wenig vom propagandistischen und finanziellen Aufwand, mit dem die Staatlichen Museen zu Berlin eingekaufte Blockbuster-Ausstellungen wie die „Schönsten Franzosen kommen aus New York“ oder das „MoMA in Berlin“ an den kulturinteressierten Mann bringen, käme der Werbung für die weltweit einmaligen außereuropäischen Sammlungen zugute, die in Dahlem lagern: Denn was dort zu sehen ist, erzählt mehr über die Begegnung der Kulturen und die Entstehung und „Migration von Formen“ als viele ambitionierte Ausstellungsprojekte, für die anderswo mit deutlich größerem Krach getrommelt wird.
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