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– Ernährungsprogramme ignorieren die Unterschicht

Mit Programmen zur Bekämpfung von Übergewicht können viele Menschen nichts anfangen. Sie sprechen nämlich nur das Bildungsbürgertum an, meint der Sozialanthropologe Jörg Niewöhner, meldet die taz.

Der Ethnologe ist Mitarbeiter des Forschungsprogrammes Präventives Selbst an der Berliner Humboldt Universität.

Zur taz sagt er:

In unserem Forschungsprogramm des “Präventiven Selbst” stellen wir fest, dass das Leitbild, das hinter vielen Präventionsprogrammen steht, eins ist von einer Person, die eine bestimmte Fähigkeit hat, sich selbst zu beobachten, die sich disziplinieren kann, die finanzielle und intellektuelle Ressourcen hat.

Das ist ein bildungsbürgerliches Konzept, ein Mittelschichtsphänomen. Diese Ressourcen, dieses Bild trifft aber für viele Menschen außerhalb dieses Mittelschichtsegments gar nicht zu.

Man macht sich keine Vorstellung, dass viele Leute in einem anderen Milieu, einem anderen Setting leben. Da sieht der Alltag so anders aus, dass Gesundheit gar nicht die Rolle spielen kann. Es gibt einen Mismatch zwischen dem Wunsch, diese Leute zu disziplinieren und dem mangelnden Wissen darüber, was da zählt.

>> weiter in der taz

SIEHE AUCH:

Ethnologin: Was Kampfhunde mit Klassenkampf zu tun haben

Analysieren die »Wiederkehr der Klassengesellschaft«

Ethnographic study: Why the education system fails white working-class children

Mit Programmen zur Bekämpfung von Übergewicht können viele Menschen nichts anfangen. Sie sprechen nämlich nur das Bildungsbürgertum an, meint der Sozialanthropologe Jörg Niewöhner, meldet die taz.

Der Ethnologe ist Mitarbeiter des Forschungsprogrammes Präventives Selbst an der Berliner Humboldt Universität.

Zur taz sagt…

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Tierethnologen erforschen die Psyche von Elefanten

Tierethnologen? Irene Jung im Hamburger Abendblatt schreibt von Psychologen und Ethnologen an der Oregon State University, die das schwierige Verhaeltnis zwischen Elefanten und Menschen studieren. Die Elefanten werden immer mehr von den Menschen bedraengt und reagieren darauf mit Aggression. “Das ganze Verhältnis zwischen Elefanten und Menschen hat sich dramatisch verändert”, sagt die Psychologin Gay Bradshaw.

Es gibt bereits ein Wort fuer dieses Phaenomen: Human-Elephant-Conflicts (H.E.C) und viele Webseiten zum Thema.

Wir lesen:

“Jahrzehntelang haben Elefanten Dezimierung durch Jagd und Wilderei erlebt, sind aus Revieren vertrieben worden. Das hat das feine Netz familiärer und sozialer Beziehungen unterbrochen, in dem junge Elefanten aufwachsen und mit dem Elefantenherden regiert werden. Was wir heute erleben, ist nicht weniger als der Kollaps der Elefantenkultur”, schreibt der Autor und Verhaltensforscher Charles Siebert.

Die aus Uganda stammende Tier-Ethnologin und Wildlife-Beraterin Eva Abe zieht eine klare Parallele zwischen besonders auffälligen jungen Elefantenbullen und menschlichen Kindersoldaten in afrikanischen Bürgerkriegsgebieten. “Wir haben mehr als 200 Flüchtlingscamps in Nord-Uganda. Es gibt dort kaum Erwachsene. Es sind Camps voller Kinder, ohne Eltern und Großeltern, ohne Schulen, ohne Infrastruktur. In diesen Camps werden Kindersoldaten rekrutiert. Sie haben nichts anderes.”

>> weiter im Hamburger Abendblatt

MEHR DAZU:

The elephants are going mad (Toronto Star / New York Times, 19.11.06 – aktualisiert mit Kopie)

Meitamei Ole Dapash: Coexisting in Kenya The Human-Elephant Conflict (Animal Welfare Institute Quarterly 2002)

Papers von der Human-Elephant Conflict Working Group

Human-Elephant-Conflicts in Asia (Wildlife Conservation Society)a

Mitigating Human-Elephant Conflict in the Mara Ecosystem, Kenya (Projekt des Department of Anthropology, University of Kent)

Tierethnologen? Irene Jung im Hamburger Abendblatt schreibt von Psychologen und Ethnologen an der Oregon State University, die das schwierige Verhaeltnis zwischen Elefanten und Menschen studieren. Die Elefanten werden immer mehr von den Menschen bedraengt und reagieren darauf mit Aggression. "Das…

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Vom Sinn einer Streitkultur

Berliner Zeitung

In Burkina Faso zanken sich Bauern und Hirten ständig. Vielleicht ist das besser, als sich aus dem Weg zu gehen: Wenn es zwischen zwei Volksgruppen zu Konflikten kommt, liegt es nahe, die Streitenden voneinander zu trennen. Doch so plausibel diese Lösung erscheint – sie kann zu erheblichen Problemen führen. Darauf weisen zwei Forscher des Max-Planck-Instituts für ethnologische Forschung in Halle an der Saale hin. Michaela Pelican und Andreas Dafinger haben die Landrechtspolitik in Burkina Faso und Kamerun verglichen und dabei untersucht, wie sie sich auf das Zusammenleben der ethnischen Gruppen auswirken. Ihr Ergebnis: Werden Konflikte künstlich reduziert, sind die verbleibenden dafür um so gewalttätiger. >> weiter

SIEHE AUCH:
Das Max-Planck Institut hat beeindruckende Internetseiten. Besonders erfreulich: Sie listen nicht nur ihre Papers auf, sondern stellen sie zum Download zur Verfuegung. Mehrere Working Papers kann man in voller Laenge lesen >> weiter zum Max Planck Institute for Social Anthropology
Department I – Integration and Conflict

Berliner Zeitung

In Burkina Faso zanken sich Bauern und Hirten ständig. Vielleicht ist das besser, als sich aus dem Weg zu gehen: Wenn es zwischen zwei Volksgruppen zu Konflikten kommt, liegt es nahe, die Streitenden voneinander zu trennen. Doch so plausibel…

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NZZ über soziokulturelle Faktoren von Armut in Afrika

“Gemeinhin wird die Unterentwicklung des afrikanischen Kontinents auf den (Neo-) Kolonialismus, Kriege und Korruption, geringe Wirtschaftskraft und Naturkatastrophen zurückgeführt. Zweifellos tragen diese Faktoren zur Armut bei, allerdings bleibt eine Analyse ohne die Berücksichtigung von soziokulturellen Faktoren ungenügend”, schreibt die NZZ und bespricht drei Bücher. Darunter ist auch das Buch vom Ethnologen David Signer, der Hexerei als wichtige Ursache von “Unterentwicklung” sieht.

Eine einseitige Argumentation ist immer problematisch, Signers Ethnozentrismus jedoch genauso, siehe auch ein Interview mit Signer in den Freiburger Nachrichten. Für eine etwas andere Perspektive auf Hexerei, siehe Klavs Sedlenieks Aufsatz Corruption as witchcraft for Latvia during the transition: Unsere sogenannte moderne Gesellschaft ist nicht weniger “irrational”.

UPDATE:

Buchbesprechung Die Ökonomie der Hexerei auf myblog.de/nichtidentisches

Kritische Kommentare zu Signers Buch vom Ethnologen Thomas Bierschenk (Uni Mainz)

"Gemeinhin wird die Unterentwicklung des afrikanischen Kontinents auf den (Neo-) Kolonialismus, Kriege und Korruption, geringe Wirtschaftskraft und Naturkatastrophen zurückgeführt. Zweifellos tragen diese Faktoren zur Armut bei, allerdings bleibt eine Analyse ohne die Berücksichtigung von soziokulturellen Faktoren ungenügend", schreibt die NZZ…

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Ethnologe: «Ehrenmorde» gemeinsam mit Muslimen bekämpfen

freenet.de / dpa

– Der Kampf gegen so genannte Ehrenmorde an türkischstämmigen Frauen in Deutschland ist nach Expertenmeinung nur in Zusammenarbeit mit den islamischen Gemeinden zu gewinnen. «Wir dürfen den Islam nicht pauschal in die Ecke stellen, weil wir dann die Ansprechpartner in den Gemeinden verlieren», sagte der Ethnologie-Professor und Spezialist für türkische Zuwanderer, Werner Schiffauer, in einem dpa-Gespräch.

Besonders interessant und konstruktiv sei das Engagement von muslimischen Frauen in den Gemeinden. Gerade Frauen seien dort oft das aktive Element, sagte der Ethnologie-Professor. «Sie kritisieren frauenfeindliche Traditionen und berufen sich auf den eigentlichen Islam.» Frauen mit Kopftüchern dürften daher nicht ausgegrenzt werden. >> weiter

SIEHE AUCH
Ehrenmorde: Ist Kultur ein mildernder Umstand?

freenet.de / dpa

- Der Kampf gegen so genannte Ehrenmorde an türkischstämmigen Frauen in Deutschland ist nach Expertenmeinung nur in Zusammenarbeit mit den islamischen Gemeinden zu gewinnen. «Wir dürfen den Islam nicht pauschal in die Ecke stellen, weil wir dann die…

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