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Das spezielle Verhältnis der Hindus zu ihren Göttern

Ungefähr ein Sechstel der Menschheit gehört den Hindu-Traditionen an. Das Verhältnis der Hindus zu ihren Göttern ist anders als das der meisten Christen, lernen wir in einem Beitrag des orf. Ethnologe Chris Fuller von der London School of Economics sagt:

Es gibt nicht nur unendlich viele Göttinnen und Götter, es gibt auch keinen absoluten Unterschied zwischen den Gottheiten und den Menschen, wie das die westlichen Religionen sehen. Ganz im Gegenteil: Diese Beziehung ist flexibel und kontinuierlich. Für einen Hindu ist es völlig sinnvoll, zu sagen, dass ein menschliches Wesen göttlich wird, oder dass sich eine Gottheit in menschlicher Form manifestiert. Wenn Hindus also ihren Gottesdienst feiern, dann geht es nicht nur darum, dass sie der Gottheit näher kommen, sondern gewissermaßen wie die Gottheit werden, weil sie Kraft von der Gottheit bekommen.

>> weiter beim orf

SIEHE AUCH:

Wikipedia zu Hinduismus

Wieso immer noch Kasten in Indien?

Ungefähr ein Sechstel der Menschheit gehört den Hindu-Traditionen an. Das Verhältnis der Hindus zu ihren Göttern ist anders als das der meisten Christen, lernen wir in einem Beitrag des orf. Ethnologe Chris Fuller von der London School of Economics…

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Tierethnologen erforschen die Psyche von Elefanten

Tierethnologen? Irene Jung im Hamburger Abendblatt schreibt von Psychologen und Ethnologen an der Oregon State University, die das schwierige Verhaeltnis zwischen Elefanten und Menschen studieren. Die Elefanten werden immer mehr von den Menschen bedraengt und reagieren darauf mit Aggression. “Das ganze Verhältnis zwischen Elefanten und Menschen hat sich dramatisch verändert”, sagt die Psychologin Gay Bradshaw.

Es gibt bereits ein Wort fuer dieses Phaenomen: Human-Elephant-Conflicts (H.E.C) und viele Webseiten zum Thema.

Wir lesen:

“Jahrzehntelang haben Elefanten Dezimierung durch Jagd und Wilderei erlebt, sind aus Revieren vertrieben worden. Das hat das feine Netz familiärer und sozialer Beziehungen unterbrochen, in dem junge Elefanten aufwachsen und mit dem Elefantenherden regiert werden. Was wir heute erleben, ist nicht weniger als der Kollaps der Elefantenkultur”, schreibt der Autor und Verhaltensforscher Charles Siebert.

Die aus Uganda stammende Tier-Ethnologin und Wildlife-Beraterin Eva Abe zieht eine klare Parallele zwischen besonders auffälligen jungen Elefantenbullen und menschlichen Kindersoldaten in afrikanischen Bürgerkriegsgebieten. “Wir haben mehr als 200 Flüchtlingscamps in Nord-Uganda. Es gibt dort kaum Erwachsene. Es sind Camps voller Kinder, ohne Eltern und Großeltern, ohne Schulen, ohne Infrastruktur. In diesen Camps werden Kindersoldaten rekrutiert. Sie haben nichts anderes.”

>> weiter im Hamburger Abendblatt

MEHR DAZU:

The elephants are going mad (Toronto Star / New York Times, 19.11.06 – aktualisiert mit Kopie)

Meitamei Ole Dapash: Coexisting in Kenya The Human-Elephant Conflict (Animal Welfare Institute Quarterly 2002)

Papers von der Human-Elephant Conflict Working Group

Human-Elephant-Conflicts in Asia (Wildlife Conservation Society)a

Mitigating Human-Elephant Conflict in the Mara Ecosystem, Kenya (Projekt des Department of Anthropology, University of Kent)

Tierethnologen? Irene Jung im Hamburger Abendblatt schreibt von Psychologen und Ethnologen an der Oregon State University, die das schwierige Verhaeltnis zwischen Elefanten und Menschen studieren. Die Elefanten werden immer mehr von den Menschen bedraengt und reagieren darauf mit Aggression. "Das…

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Journal Ethnologie 6/2006 ueber Haare!

Was ist an Haaren ethnologisch interessant? Im Editorial der neuen Ausgabe von Journal Ethnologie lesen wir:

Während Manipulationen am Körper – Tätowierungen, Bemalungen, Piercings und so weiter – in vielen Regionen der Welt eine lange Tradition haben und stets mit Ritualen verknüpft waren, werden in der westlichen Welt handwerkliche Verschönerungen dieser Art erst jetzt entdeckt, allerdings losgelöst von ihren traditionellen Bedeutungen.

Anders dagegen der Umgang mit dem Kopfhaar: Auch in Europa wurden Frisuren seit Alters her stets mit großer Aufmerksamkeit bedacht.

Als Hierarchien in Lebensgemeinschaften und Gesellschaften noch eine große Rolle spielten, war der Status des Einzelnen oft an Haaren und Frisuren abzulesen. Heute spielt dieser Statusaspekt der Frisur kaum noch eine Rolle, gleich wohl dienen Frisuren immer noch als ein Erkennungszeichen der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe (Skinheads, Rastas, Punks, aber auch die ordentlich geschnittene Kurzhaarfrisur bei Männern).

Besonders interessant fand ich den Text Haare. Von Magie und Status, Macht und Moden bis zu globalen Trends von Gerda Kroeber-Wolf und Ulrike Krasberg.

Sie schreiben u.a. ueber Frisuren als Protest der Schwarzen in den USA.

Menschen aus der schwarzen Diaspora holen sich Ideen aus den kulturellen Traditionen in Afrika, und AfrikanerInnen nehmen die von ihren brothers and sisters in Amerika mit neuen Ideen und veränderten Inhalten versehenen alten Traditionen wieder auf.

So sind zum Beispiel die braids, die kleinen am Kopf anliegenden Zöpfchen, die heute von us-amerikanischen männlichen Jugendlichen gern getragen werden, ursprünglich eine Mädchenfrisur, die bei den Wolof in Westafrika Tradition war. Jetzt kommen die Zöpfchen als Männerfrisuren aus Amerika zurück.

Wenn die männlichen Jugendlichen in Afrika diese braids tragen, ist das ein Zeichen des Protests der eigenen Gesellschaft gegenüber. Zum einen in Bezug auf die Geschlechterdefinition, zum anderen in Bezug auf gesellschaftliche und politische Normen im eigenen Land.

(…)Sie symbolisieren eine neue afrikanische Identität, denn sie werden im Prozess der Aneignung dem eigenen lokalen Lebensstil und seinen Wertvorstellungen angepasst. Aber zugleich fühlen sich Jugendliche, wenn sie zum Beispiel Rastazöpfe tragen, dem Reggae und seiner Ideologie zugehörig und sind damit auch ein Teil der Welt außerhalb Afrikas und ihrer Heimat.

Wir lernen auch naeheres ueber die Botschaften, die Haare in laendlichen Gebieten Westafrikas aussendeten:

An Frisuren konnte man die Zugehörigkeit zu einem Volk ablesen, und differenzierter noch: zu einer bestimmten Schicht. Ob jemand dem Adel angehörte, Sklave war oder Bauer, die Frisur verriet es. Ebenso zeigte sich der Status im Lebenszyklus: Ein Kind wurde anders frisiert als Verheiratete, eine verheiratete Mutter anders als eine Witwe.

Lustig ist immer zu erfahren wie Moden und Traditionen entstehen koennen – z.B. die Perückenmode in Frankreich, die König Ludwig XIII. vor dreihundert Jahren einführte:

Ludwig XIII. litt unter Haarausfall, und er zeigte sich dem Volk nie ohne Perücke. Sein Hofstaat und der Adel fingen ebenfalls an, Perücken zu tragen. Schon bald kamen diese in weiten Teilen Europas in Mode.

>> zum Text: Haare. Von Magie und Status, Macht und Moden bis zu globalen Trends

Weitere Beitraege in der neuen Ausgabe:

Beate Zekorn-von Bebenburg: Über Glatzen und Rastazöpfe. Kulturvergleichendes zu Haaren und Frisuren

Nicole Tiedemann: Haarige Zeiten. Langes Männerhaar in den 1960er-Jahren

Nicole Tiedemann: Ein Hauch von Ewigkeit. Haarkult im 19. Jahrhundert

Lena Bjerregaard: Haar als Symbol und Werkstoff. Haarobjekte in den Staatlichen Museen zu Berlin

Was ist an Haaren ethnologisch interessant? Im Editorial der neuen Ausgabe von Journal Ethnologie lesen wir:

Während Manipulationen am Körper - Tätowierungen, Bemalungen, Piercings und so weiter - in vielen Regionen der Welt eine lange Tradition haben und stets mit Ritualen…

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“Grüezi”: Die Exotik des Schweizer Alltags

“Die eidgenössische Ureinwohnerin mit Tribal Tattoo, Nasenring und Zungenpiercing sieht doch mindestens so exzentrisch aus wie die Araberin mit Kopftuch neben ihr auf der Schulbank, oder nicht?”, schreibt Ethnologe David Signer in einem neuen Buch, das den Blick für “das Skurrile und Exotische unseres Alltags” schärfen soll. «Grüezi. Seltsames aus dem Heidiland» heisst das Werk mit Bildern des Fotografen Andri Pol.

>> mehr im St.Galler Tagblatt

NEU (31.1.07):
Bericht in Swissinfo ueber das Buch

SIEHE AUCH:

David Signer: Was haben afrikanische und appenzellische Heiler gemeinsam?

Schamanismus im Alpenraum: Uralte Praktiken wurden vom Christentum übernommen

“Wie in Afrika!” Ausstellung über archaische süddeutsche Bräuche

Musikethnologie des Alphorns – neue Multimedia-Webseite

Schweizer Mundartrap zwischen Lokalpatriotismus und Globalisierun

"Die eidgenössische Ureinwohnerin mit Tribal Tattoo, Nasenring und Zungenpiercing sieht doch mindestens so exzentrisch aus wie die Araberin mit Kopftuch neben ihr auf der Schulbank, oder nicht?", schreibt Ethnologe David Signer in einem neuen Buch, das den Blick für…

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Studenten verweigern Unis das Geld

Kein Recht mehr auf Bildung? Ab dem Sommersemester 2007 müssten in Niedersachsen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg 1,8 Millionen Studis je 500 Euro zahlen. Studiengebührengegner wollen 400.000 Studis zum Boykott des Bezahlstudiums motivieren, schreibt die taz.

Wer nicht zahlt, dem droht die Exmatrikulation. Doch wenn genug Studis Zahlungen boykottierem, werde ein Verweis von der Uni politisch unmöglich. “400.000 Studenten in fünf Bundesländern können die nicht rausschmeißen”, ist Fredrik Dehnert vom Aktionsbündnis gegen Studiengebühren überzeugt.

>> Aufruf zur Unterstützung des Studiengebührenboykotts

>> Hintergrundinformationen

SIEHE AUCH:

Situation an den Unis – antropologi.info Archiv

Kein Recht mehr auf Bildung? Ab dem Sommersemester 2007 müssten in Niedersachsen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg 1,8 Millionen Studis je 500 Euro zahlen. Studiengebührengegner wollen 400.000 Studis zum Boykott des Bezahlstudiums motivieren, schreibt die taz.

Wer nicht zahlt,…

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