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“Faszination Fußball” im Hamburger Völkerkundemuseum

Rasenteppiche und Tribüne mit Kiosk und historischem Wettbüro im Hamburger Völkerkundemuseum: Die Ausstellung “Faszination Fußball” zeigt wie nuetzlich der vergleichende ethnologische Blick sein kann. Er entfremdet das Fremde und verfremdet das Bekannte, zeigt Gemeinsamkeiten zwischen weit entfernten Gesellschaften. Zumindest infolge dem Bericht in der Welt.

“Die Chinesen haben den Fußball erfunden, die Engländer haben ihn reglementiert und die Brasilianer haben ihn perfektioniert”, faßt Soziologe Julio Roldán die Fußballhistorie grob zusammen.

(…)

“Fußball wurde schon immer überall gespielt”, sagt Wulf Köpke, Direktor des Museums an der Rothenbaumchaussee. “Man hat Fußball überall so gern aufgenommen, weil es in den meisten Ländern schon eigene Formen dieses Spiels gab”. Ob Mexiko, Malaysia oder Japan: die meisten Länder rund um den Erdball sind stolz auf eine eigene Fußballvariante, die dem be- kannten Spiel verwandt ist. Originalbelege zeigten dies.

(…)

Daß Fußball ganz anders aussehen kann, als wir ihn kennen, zeigen auch die verschiedenartigen Bälle, die aus allen Ecken der Welt nach Hamburg rollten. Der Ball ist nämlich keineswegs rund und genormt, er darf auch eckig sein, oval, verbeult, winzig, federleicht, klobigschwer und selbstgebastelt. Kinder kicken mit Coladosen, die mexikanischen “Ulama”-Spieler mit kleinen Vollgummikugeln, in Mikronesien spielt man am Strand mit kubischen Objekten, die aus Pandanußblattstreifen geflochten werden.

Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich den Fans und deren magischen Kulten:

Zum Beispiel werden die vor Fanartikel strotzenden Privatzimmer treuer Fußballanhänger aus Brasilien, Holland, Schottland, Japan, Mexiko und der Türkei ausgestellt, deren Begeisterung für ihren Verein alle anderen Lebensinhalte ausklammert.

Der Kult um den Ball bringt Attribute hervor, die religiösen, mindestens aber magischen Charakter besitzen. Maskottchen und andere Hoffnungsträger abergläubischer Natur sind aus dem Fan-Dasein nicht wegzudenken, denn sie garantieren Siege.

>> zum Text in der WELT

>> Homepage der Ausstellung mit Fotogalerie

SIEHE AUCH:

Besprechung der Ausstellung in der Sueddeutschen

Fussball: Keineswegs nebensächlich für Ethnologen

Habilitiert u.a. ueber Homosexualität im Fußball

HALBDISTANZ – FUSSBALLBIOGRAFIEN UND FUSSBALLKULTUREN HEUTE. Ein Studienprojekt des Instituts für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität Berlin

Rasenteppiche und Tribüne mit Kiosk und historischem Wettbüro im Hamburger Völkerkundemuseum: Die Ausstellung "Faszination Fußball" zeigt wie nuetzlich der vergleichende ethnologische Blick sein kann. Er entfremdet das Fremde und verfremdet das Bekannte, zeigt Gemeinsamkeiten zwischen weit entfernten Gesellschaften. Zumindest infolge…

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FC St. Pauli – Zur Ethnographie eines Vereines

LINKS AKTUALISIERT 5.1.20

Die Welt

Was Ethnologin Brigitta Schmidt-Lauber aus ihren Interviews und Beobachtungen zu berichten hatte (“FC St. Pauli – Zur Ethnographie eines Vereines”; Lit-Verlag), korrigierte entschieden das Bild eines urwüchsigen und stadtteilverbundenen Fußballvereins, den allein auszeichnet, daß er sich treu geblieben ist.

Sehr schlüssig zeigte sie auf, wie im Gegenteil der FC St. Pauli seit gut 20 Jahren als geschmeidige Identitätsmaschine funktioniert, die ihre Fans mit dem Lebenselixier des Rebellischen und Gradlinigen versorgt. Weniger um Fußball im Sinne von Sport und Erfolg geht es am Ende, denn um die fortlaufende Konstruktion eines Lebensgefühls mittels der ordnungsgemäßen St. Pauli-Kleidung und der richtigen Biermarke (“Was dagegen?”). >> weiter

SIEHE AUCH
Die Kultur der Pauli-Fans. Junge Wissenschaftler erforschen die Fans und das Image des Kiez-Clubs (Hamburger Abendblatt)

LINKS AKTUALISIERT 5.1.20

Die Welt

Was Ethnologin Brigitta Schmidt-Lauber aus ihren Interviews und Beobachtungen zu berichten hatte ("FC St. Pauli - Zur Ethnographie eines Vereines"; Lit-Verlag), korrigierte entschieden das Bild eines urwüchsigen und stadtteilverbundenen Fußballvereins, den allein auszeichnet, daß er sich treu…

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Habilitiert über “Homosexualität im Sport”

Der Spiegel

Homosexualität ist das letzte große Tabu im Fußball. Dabei spielen auch in der Bundesliga etliche homosexuelle Profis. “In einigen deutschen Städten leben homosexuelle Fußballprofis unter ähnlichen Bedingungen. Ihre Angst vor Entdeckung und der Druck müssen enorm sein”, weiß die Kulturwissenschaftler Dr. Tatjana Eggeling vom Institut für Kulturanthropologie und europäische Ethnologie in Göttingen.

Eggeling habilitiert seit über zwei Jahren über “Homosexualität im Sport” und recherchiert dafür in verschiedenen Ländern. Um der Norm und dem Idealbild des heterosexuellen Sportlers zu genügen, werden von Spitzensportlern und deren Clans mühsam und aufwändig konstruierte Doppelidentitäten mit Frauen und Kindern geschaffen. >> weiter

Der Spiegel

Homosexualität ist das letzte große Tabu im Fußball. Dabei spielen auch in der Bundesliga etliche homosexuelle Profis. "In einigen deutschen Städten leben homosexuelle Fußballprofis unter ähnlichen Bedingungen. Ihre Angst vor Entdeckung und der Druck müssen enorm sein", weiß die…

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Magisterarbeit über Fussballverein BV Brambauer

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

“Der Ball ist nicht nur rund” lautet das Thema einer Magisterarbeit an der Universität Münster. Daran arbeitet zurzeit der Lüner Student Marcus Krämer. Der Untertitel: “Der BV Brambauer 13 in volkskundlich-ethnologischer Perspektive”.

In dieser Arbeit beschäftigt sich der 29-Jährige mit dem Vereinsleben außerhalb des Fußballplatzes. Dafür werden Quellen analysiert, und es wird mit Interviews gearbeitet. Auf der gestrigen Jahereshauptversammlung bat der Vorstand die Mitglieder um Unterstützung für diese wissenschaftliche Arbeit.

Falls jemand Material in Form von alten Zeitungsberichten, Briefen oder Schriftstücken zur Verfügung stellen kann oder auch einfach nur Fragen oder Anregungen hat, kann er sich an Marcus Krämer in 48149 Münster, Catharina-Müller-Straße 2, wenden. Der Autor ist auch telefonisch unter Tel: 0251-9829715 oder 0177-4226558 sowie unter der Mail-Adresse derkraemer AT web.de zu erreichen. (Artikel nicht mehr online)

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

"Der Ball ist nicht nur rund" lautet das Thema einer Magisterarbeit an der Universität Münster. Daran arbeitet zurzeit der Lüner Student Marcus Krämer. Der Untertitel: "Der BV Brambauer 13 in volkskundlich-ethnologischer Perspektive".

In dieser Arbeit beschäftigt sich der 29-Jährige…

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Fussball: Keineswegs nebensächlich für Ethnologen

St.Galler Tagblatt

Ist Fussball nicht schlicht und einfach nebensächlich? Die Ethnologie hat das lange geglaubt. Mit der wachsenden Bedeutung von Freizeit und Musse im Leben des Menschen hat sich dies aber verändert, erklärt Volkskundlerin Johanna Rolshoven im St.Galler Tagblatt >>weiter

St.Galler Tagblatt

Ist Fussball nicht schlicht und einfach nebensächlich? Die Ethnologie hat das lange geglaubt. Mit der wachsenden Bedeutung von Freizeit und Musse im Leben des Menschen hat sich dies aber verändert, erklärt Volkskundlerin Johanna Rolshoven im St.Galler Tagblatt >>weiter

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