Lévi-Strauss

nichtidentisches ⌂ @, Mittwoch, 03.10.2007, 18:19 (vor 6259 Tagen) @ Henry Maine

» "Die Menschheit wird als ein einheitliches, mit
» sich selbst identisches Wesen gesehen, nur daß sich diese
» Einheitlichkeit und Identität nicht anders als schrittweise
» verwirklichen kann und daß die Verschiedenheit der Kul-
» turen lediglich die Momente eines Prozesses illustriert,
» der eine dahinterliegende Realität verbirgt oder deren
» Manifestation verzögert.
"
» (Lévi-Strauss "Rasse und Geschichte")
»
» "Furchtbares hat die Menschheit sich antun müssen, bis das Selbst, der
» identische, zweckgerichtete, männliche Charakter des Menschen geschaffen
» war, und etwas davon wird noch in jeder Kindheit wiederholt."
» (Adorno/Horkheimer "Dialektik der Aufklärung)

»
» Wie man sieht, hat Lévi-Strauss sicher noch mehr mit Horkheimer & Adorno
» gemein als mit Heidegger & Spengler.
»
» "Rasse und Geschichte" entstand im Auftrag der UNESCO für ihre Kampagne
» gegen Rassentheorien und Rassismus.
» Ich persönlich halte diese Veröffentlichung allerdings für wenig
» brauchbar, da Differenzen zwischen Menschen nicht hinterfragt, sondern
» betont werden.

Dito. Es ist eine recht einfache, aber meistenteils bestechende Kritik am Ethnozentrismus, die in weiten Teilen trifft. Über Rassismus taucht da wenig auf. Heidegger und Spengler haben auf ihre Weise auch viel mit Adorno/Horkheimer gemein, im kleinen Unterschied entsteht oft das Große. Siehe dazu: "Spengler nach dem Untergang." von T.W. Adorno in Prismen.
Levi-Strauss denkt aber gerade die Kulturen als identische, die kalte oder heiße Systeme bilden und besser in ihrer Vielfalt zu differenzieren seien, um ihren Wert zu erhalten. Da ist schon viel Ethnopluralismus drin.

Danke übrigens für die angenehme und engagierte Diskussion bis dahin! Freut mich sehr!


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